Fachkräftemangel in der IT: Jedes dritte Unternehmen tut nichts

Ein Drittel der deutschen Betriebe unternimmt nichts gegen den IT-Fachkräftemangel. In KI sehen nur wenige Betriebe eine Lösung für fehlendes Personal.

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(Bild: Blue Planet Studio/Shutterstock.com)

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Von
  • Sven Festag

Jeder dritte Betrieb in Deutschland unternimmt nichts gegen den Fachkräftemangel in IT-Berufen. Das zeigt eine Erhebung des Branchenverbandes Bitkom. Die übrigen Unternehmen setzen vorwiegend auf Fortbildungen. Künstliche Intelligenz spielt bei der Besetzung der freien Stellen nur eine geringe Rolle. "KI kann eine IT-Abteilung nicht ersetzen", erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.

Während 32 Prozent der Unternehmen keine Maßnahmen gegen den IT-Fachkräftemangel ergreifen, bilden 35 Prozent eigene Angestellte aus anderen Bereichen weiter, um sie für die unbesetzten Stellen zu qualifizieren. Knapp ein Viertel der Betriebe stellt Quereinsteiger ein. Weiterhin versuchen 16 Prozent der Betriebe, ältere Beschäftigte im Beruf zu halten. 13 Prozent versuchen, Frauen mit Rekrutierungs- und Fördermaßnahmen für IT-Berufe zu gewinnen. Künstliche Intelligenz (KI) sehen im Schnitt nur fünf Prozent als geeignetes Mittel, um Personalengpässe zu überbrücken.

Die Akzeptanz für KI als Ersatz oder Unterstützung für menschliche Arbeitskräfte ist in Betrieben mit vielen Beschäftigten höher: Bei Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten sind es 21 Prozent. In Firmen mit 50 bis 249 Angestellten sind es zwölf Prozent, bei solchen mit 10 bis 49 Mitarbeitern sieben Prozent. In kleineren Unternehmen liegt der Anteil bei zwei Prozent. Trotz dieser Zahlen wirbt Rohleder für den Einsatz von KI. Sie könne IT-Fachkräfte unterstützen und langweilige sowie konzentrationsintensive Aufgaben übernehmen.

Für die Studie befragte Bitkom 852 deutsche Unternehmen mit mindestens drei Beschäftigten, welche Maßnahmen sie ergreifen, um dem IT-Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Der Verband vertritt öffentlich die politischen und wirtschaftlichen Interessen seiner über 2000 Mitglieder überwiegend aus der IT- und Telekommunikationsbranche. Zuletzt erwartete Bitkom eine wachsende Digitalwirtschaft in Deutschland, die 20.000 neue Jobs im ITK-Sektor schaffen soll.

(sfe)