Fahrdienstvermittler Uber holt Datenschützerin an Bord

Der umstrittene Fahrdienstvermittler Uber holt sich professionelle Hilfe, um seine Datenschutzprobleme in den Griff zu bekommen. Zuvor hatte es Berichte gegeben, dass Uber-Mitarbeiter die Fahrtenhistorie von Journalisten abfragen.

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Fahrdienst Uber

(Bild: dpa, Jens Büttner)

Lesezeit: 2 Min.

Der umstrittene App-Fahrdienst Uber holt sich professionelle Hilfe, um seine Datenschutzbestimmungen prüfen zu lassen. Ein Team um Datenschutzspezialistin Harriet Pearson von der Anwaltssozietät Hogan Lovells solle die Richtlinien des Unternehmens genau unter die Lupe nehmen, teilte das Unternehmen mit. Die Vorschläge von Pearson sollten dann umgesetzt werden und sicherstellen, dass Uber in Sachen Privatsphärenschutz und Datensicherheit "eine führende Position" einnehmen könne, hieß es im Blog der Firma.

Das Start-up war diese Woche heftig in die Kritik geraten, nachdem bekannt wurde, dass dort in mehreren Fällen beliebig auf Kundendaten zugegriffen wurde – unter anderem von Journalisten.

Erst einen Tag zuvor war über Uber neuer Ärger hereingebrochen. Der US-Senator Al Franken schaltete sich in die Debatte ein. In einem Brief an Uber-Chef Travis Kalanick stellte Franken, der auch für den US-Bundesstaat Minnesota im US-Senat sitzt und dem Justizausschuss vorsitzt, zehn Fragen. Darin fordert er zum Beispiel Auskunft darüber, wie Uber mit den Daten seiner Kunden umgehe. Wie eine Buzzfeed-Reporterin jüngst berichtete, hatte ihr der Top-Manager Emil Michael bei einem Besuch eine Tabelle mit Daten über ihre Uber-Fahrten gezeigt, die ohne ihr Einverständnis gesammelt worden waren.

Gleich in seiner ersten Frage geht Franken auch auf die jüngsten Vorwürfe ein. Michael hatte in einem vermeintlich vertraulichen Gespräch laut darüber nachgedacht, das Privatleben von kritischen Journalisten nach schmutzigen Details auszuforschen, um sie unter Druck zu setzen. Er überlegte freimütig, dafür für eine Million Dollar Spezialisten anzuheuern, die fündig werden könnten. Al Franken forderte konkret Auskunft darüber, welche Konsequenzen dieser Vorfall bei Uber haben werde. Bislang hatte sich Kalanick dazu nicht geäußert, Michael bekleidet seinen Posten weiterhin. (mit Material von dpa) / (bsc)