Fakeshops ködern Opfer mit niedrigen Heizöl- und Feuerholz-Preisen

Die Verbraucherzentrale NRW hat eine Reihe an Fakeshops aufgespürt, die günstiges Brennholz und Heizöl versprechen – aber nicht liefern.

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Kriminelle betreiben einen Fakeshop für Brennholz und zählen Geld

(Bild: Bild erstellt mit KI in Bing Designer durch heise online / dmk)

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Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt vor neu aufgetauchten Fakeshops. Diese betrügerischen Onlineshops geben vor, günstig Brennholz oder Heizöl anzubieten. Nach Zahlung erfolgt jedoch keine Lieferung an die Opfer – das Geld ist futsch.

In einer aktuellen Mitteilung schreiben die Verbraucherschützer, dass sie mehrere betrügerische Internetseiten entdeckt haben. Erste Betroffene haben sich dort gemeldet, dass sie beinahe Opfer einer Betrugsmasche geworden seien. Konkret stieß ein potenzielles Opfer bei der Suche nach günstigem Heizöl auf die Seite heiz-oel24.com, die "verlockend niedrige Preise anbot".

Nach einer Angebotsanfrage erfolgte ein Rückruf mit einer Berliner Telefonnummer. Die Interessentin müsse die Hälfte des Preises im Voraus anzahlen. Nach dem Hinweis, dass solch eine Anzahlung bei Heizölbestellungen unüblich sei, beendeten die Betrüger das Gespräch demnach abrupt. Bei Nachforschungen stellte sich heraus, dass der Shop in Russland gehostet wird. Er sei lediglich einer von vielen, die derzeit mit Heizöl oder Brennholz werben. Der nahende Herbst markiert klassisch den Beginn der Heizperiode, zu der sich viele mit Brennmaterial zum Heizen für die kalte Zeit eindecken.

Das nutzen Fakeshops aus, die mit günstigen Preisen für die nachgefragten Güter locken. Diese Shops ähnelten in der Aufmachung der von seriösen Anbietern und wirken auf den ersten Blick authentisch. Bei genauerem Hinsehen fielen jedoch Ungereimtheiten auf, wie ein fehlendes Impressum oder erfundene Gütesiegel. Eine Liste der derzeit aktiven Fakeshops listet die Verbraucherzentrale NRW gleich mit auf:

  • fast-oil24.de
  • fast-heizoel.de
  • heiz-oel24.com
  • heizoel-24.com
  • heizoel-profi.com
  • simaholz.com
  • bitecbrennstoffe.de

Von Bestellungen bei diesen als betrügerisch eingestuften Seiten sollten Interessierte absehen. Generell sollten auffallend günstige Produkte im Angebot Misstrauen wecken. Eine Prüfung des Onlineshops vor einer Bestellung mit dem Fakeshop-Finder der Verbraucherzentralen ist ein erster Schritt.

Danach sollten Kaufwillige weitere Prüfungen vornehmen: Gibt es mehrere, kundenfreundliche Zahlungsarten oder bleibt am Ende nur Vorkasse übrig? Seriöse Webseiten haben eine Anbieteradresse im Impressum, die zudem plausibel ist. Ebenfalls wichtiges Anzeichen für ein reales Angebot ist, ob alle erforderlichen Details darin vorhanden und der Preis korrekt ausgezeichnet sind.

Unzureichende Darstellung von Lieferbedingungen und -Kosten seien ein Warnzeichen, außerdem fehlende AGB mit Hinweisen zum Widerruf. Vertrauenswürdige Gütesiegel seien demnach "Trusted Shop Guarantee" (Trusted Shops), "s@fer-shopping" (TÜV Süd) und "Geprüfter Onlineshop EHI" (EHI Retail Institute GmbH). Bei Unstimmigkeiten sollten sich Interessenten einen anderen Shop zum Bestellen suchen und nicht der Versuchung eines außergewöhnlich niedrigen Preises erliegen.

Fakeshops tauchen immer wieder auf. Zumeist versuchen sie, aktuelle Ereignisse oder saisonale Begehrlichkeiten auszunutzen. Köder ist stets ein günstiger Preis. So gab es etwa zur Fußball-EM 2024 vermehrt Fakeshops, die vermeintlich billig Fanartikel angeboten, aber ebenfalls nach Bezahlung nie geliefert haben.

(dmk)