Farbkopiert: Negative per Digitalkamera digitalisieren

Seite 4: Gradationswerk

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Mit einer Einstellebene „Gradationskurven“ kann man anhand der bekannten S-Kurve das Bild so richtig knackig und brillant machen.

Sie können zuoberst noch eine dritte Einstellebene namens „Gradationskurven“ einfügen. Hier kann man wieder eine allgemeine Gradationskurve erstellen, die bevorzugt auf ein mehr oder weniger ausgeprägtes „S“ eingestellt wird. Diese Korrektur ist auch nach Farbkanälen getrennt möglich. Das mag zunächst alles etwas mühsam sein, Sie können aber die Einstellebenen für neue Bilder übernehmen, außerdem sind die vorgenommenen Korrekturen reversibel und nachträglich korrigierbar. Dazu laden Sie ein weiteres Bild, das wie geschildert im Raw-Konverter vorbereitet wurde. Klicken Sie dann auf ein bereits bearbeitetes Bild und ziehen Sie mit der Maus (nach Klick auf die Symbole mit dem schrägen Halbmond) diese Ebenen von unten nach oben in das neue Bild. Die Einstellungen passen vielleicht nicht exakt, es macht aber weniger Arbeit, sie anzugleichen, als sie erneut auszutüfteln.

Das zweite Verfahren liefert, obwohl komplizierter, bei geübter Anwendung deutlich differenziertere Farben, vor allem in Grenzbereichen. Insgesamt erhält man so auf dem PC ein „Farblabor“ im Trockenen, das die Möglichkeiten der Farbbeeinflussung gegenüber einem Farblabor mit Handentwicklung deutlich übersteigt und der üblichen automatischen Anfertigung von Abzügen an Qualität überlegen ist. Es gilt natürlich: Übung macht den Meister! Dabei kann man sich für den Anfang durchaus damit begnügen, die Farben auf leidlich brauchbaren Vergrößerungen seines bisherigen Fotolabors zu „treffen“ – oder zu verbessern. Die fallen meistens ziemlich grell, in unserem Beispiel gelbstichig und in den Schatten absaufend aus.

Oft lässt sich, vor allem in der Schattenzeichnung, aus den Negativen einiges mehr herausholen. Letztlich ist alles aber auch eine Geschmacksfrage. Voraussetzung für einen gelungenen Farbabgleich und hochqualitative Farbdrucke als „Abzüge“ ist natürlich ein kalibrierter Monitor, möglichst bei passender Arbeitsplatzbeleuchtung (empfohlen: Biolux-Leuchtstofflampen für 6500 Kelvin) und ein entsprechendes Farbmanagement auch für den Fotodrucker.