Fedora 41: Paketmanager macht Tempo
Version 41 von Fedora macht den Paketmanager DNF 5 zum Standard. Unter den Fedora-Varianten taucht ein neuer Wayland-Desktop auf.

(Bild: Screenshot / David Wolski)
Ohne die beinahe schon traditionelle Verspätung ist Fedora 41 erschienen, verzichtet dabei aber auch nicht auf Neuerungen: Als Frontend für das verwendete Paketsystem RPM dient nun in der Shell DNF 5, das in C++ neu geschrieben ist, während der Vorgänger DNF 4 noch ausgiebig von Python Gebrauch machte. Diese Re-Implementierung bringt ein deutlich höheres Arbeitstempo bei geringerem Speicherbedarf, der rund um die Hälfte sinkt.
(Bild:Â Screenshot / David Wolski)
Die Ausgabe des Fortschritts von Paketinstallationen und Updates ist jetzt jener des Paketmanagers Pacman von Arch Linux nicht unähnlich. Diese Änderung war allerdings schon länger in Vorbereitung und sollte ursprünglich schon zu Fedora 39 erfolgen, doch waren noch nicht alle Methoden von DNF 4 in der neuen Version verfügbar.
Aufgefrischte und neue Desktops
Die Hauptausgabe präsentiert wie üblich ein aktuelles Gnome 47 ohne üppige Modifikationen durch Shell-Extensions, setzt voll auf Wayland und verzichtet auf eine Xorg-Sitzung. Das bedeutet aber nicht, dass Xorg hier schon heraus kompiliert wäre, was Gnome 47 bereits zuließe. Für X11 gibt es die benötigten Dateien im Paket "gnome-session-xsession" in den Standardpaketquellen zum Nachrüsten, damit sich auf dem Anmeldebildschirm wieder die Xorg-Option zeigt. Auf dem Gnome-Desktop gibt Fedora 41 zudem der schlichten, neuen Terminalanwendung Ptyxis eine Chance, weil diese unter GTK4 mit Wayland eine robustere Zwischenablage bietet sowie geringere Ein- und Ausgabelatenzen zeigt. Bei der Arbeit mit Containern wie von Podman und Distrobox bereitgestellt, zeigt Ptyxis die Container-Umgebung im Prompt an.
Die Fedora-Ausgabe mit KDE präsentiert nun ein Plasma 6.2 auf dem Desktop, das ebenfalls auf eine vorinstallierte X11-Sitzung verzichtet. Die schlanke Fedora-Variante mit LXQT bringt die ressourcenschonende Oberfläche auf Version 2.0, welche nun auf das Toolkit Qt6 aufsetzt. Ein Neuzugang unter den Fedora-Spins ist eine Ausgabe mit dem kachelnden Window-Manager Miracle, welcher unter Wayland läuft und von Canonicals Mir abstammt.
Hardware: Nvidia-Treiber mit Secure Boot
Den verwendeten Linux-Kernel hat Fedora 41 auf Version 6.11 gehievt, wobei Kernel 6.12 voraussichtlich wieder später nachgeliefert wird. Die schon zum Kernel 6.10 verfügbare Webcam-Schnittstelle IPU6, vornehmlich auf Notebooks ab Intels Tiger-Lake-Microarchitektur zu finden, hat in Fedora 41 die zur Anbindung nötige Pipewire-Konfiguration bekommen.
Zwar liefert Fedora in den installierbaren Live-Systemen und Installationsmedien nur einwandfrei lizenzierte Open-Source-Software aus, bietet aber schon seit Fedora 28 die Option, im Installer Paketquellen von Drittanbietern zu aktivieren. Dieser Schalter bindet unter anderem Flathub, und RPMFusion ein, das die proprietären Nvidia-Treiber beherbergt. Mit Fedora 41 ist nun auch der Prozess einfacher, diese Nvidia-Treiber bei aktiviertem Secure Boot zu installieren. Dazu bietet das von Gnome-Software aufgerufene Tool "mokutil" nach der Installation an, diese Treiber mit einer selbst ausgestellten Signatur zu versehen und beim nächsten Boot einen neu generierten Secure-Boot-Schlüssel in der Firmware einzurichten.
Spins: Fedora in weiteren Varianten
Etwas kürzer als gewöhnlich fallen die offiziellen Release Notes zu Fedora 41 aus. Alle Änderungen und wichtigen Aktualisierungen im Detail listet aber die Aufgabenliste der Entwickler auf.
Wie immer präsentieren sich neben der Hauptausgabe Fedoras mit Gnome die "Spins" mit anderen Desktops auf einer separaten Seite. Dort liegt Fedora 41 auch wieder mit Cinnamon, Mate, XFCE, LXQT, LXDE und mit dem vereinfachten Desktop "Sugar-on-a-Stick" für Schulcomputer zum Download vor. Auch diese Versionen liegen nicht nur für die x86-64-Architektur vor, sondern in vielen Fällen auch für ARM64.
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(dmk)