Finanzchef: Apples Chipkrise geht erstmal weiter

Luca Maestri zufolge ist auch das aktuelle wichtige Weihnachtsquartal von Lieferengpässen betroffen. Dennoch werde der iPhone-Hersteller wachsen.

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Akku leer? Apples Lieferkette geht aktuell die Puste aus.

(Bild: Sebastian Trepesch / Mac & i)

Lesezeit: 2 Min.

Es kommt selten vor, doch Apple hat die Börse in der Nacht mit seinen Quartalszahlen deutlich enttäuscht. Um 1,5 Milliarden beziehungsweise 2,7 Milliarden US-Dollar verfehlte Apple die Umsatzprognosen der Gesamtfirma beziehungsweise jene beim iPhone. Das führte unter anderem dazu, dass die Anteilsscheine vorbörslich aktuell um über 3 Prozent im Minus sind.

Grund für die Probleme sind laut dem Konzern nicht die sich abschwächende Nachfrage, sondern ganz allein die Tatsache, dass das Unternehmen nicht genügend Stückzahlen produzieren kann. Angeblich gingen Apple laut CEO Tim Cook 6 Milliarden Dollar an Umsatz flöten. Insbesondere betroffen scheint das iPhone 13 zu sein, also das etwas günstigere 2021er Smartphone des Konzerns. Der Ausblick bleibt zudem nicht rosig: Wie Finanzchef (CFO) Luca Maestri vor Analysten mitteilte, wird sich die problematische Lage auch im aktuellen, besonders wichtigen Weihnachtsquartal fortsetzen.

Im laufenden Vierteljahr werde der negative Effekt noch höher ausfallen, warnte der CFO. Das betrifft insbesondere das iPhone, wo es sogar einen geringeren Umsatz geben soll. In allen anderen Sparten sei jedoch mit Wachstum zu rechnen, obwohl "ziemlich alle Produkte betroffen" seien, ergänzte Cook. Weiterhin scheint Apple gegen Logistikprobleme, die zahlreiche Branchen betreffen, nicht immun, selbst wenn das Unternehmen enorme Geldmengen aufwendet, um beispielsweise eigene Flugzeuge zu chartern. "Wir sehen einen erheblichen Anstieg an Transportkosten", so Cook vor den Analysten.

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Apple war es lange gelungen, durch frühzeitige und vor allem riesige Bestellungen bei den Komponentenproduzenten bevorzugt behandelt zu werden. Doch nun scheint die Chipkrise den Konzern auch erwischt zu haben. Dennoch wuchs Apple in allen Sparten, so verzeichnete etwa der Mac den höchsten Quartalsumsatz aller Zeiten. Die Hälfte der Kundschaft kauft iPad und/oder Mac zum ersten Mal, so das Managementteam.

Positiv äußerten sich Cook und Maestri über die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Die seien in der Lieferkette mittlerweile fast nicht mehr vorhanden. Interessanterweise gibt es hier die meisten Probleme mit älterer Hardware. Während Apples Chipproduktion bei TSMC mit aktuellen A- und M-Chips offenbar auf Hochtouren läuft, können Hersteller älterer Komponenten diese nicht oder nur verzögert liefern. (bsc)