Finanzierung der Brandenburger Chipfabrik noch nicht gesichert

Die vor einem Monat begonnenen Gespräche mit internationalen Banken zur Finanzierung der Chipfabrik in Frankfurt (Oder) laufen noch.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die vor einem Monat begonnenen Gespräche mit internationalen Banken zur Finanzierung der Chipfabrik in Frankfurt (Oder) laufen noch. "Wann das Verhandlungsende ist, werde ich auch heute nicht sagen können", sagte der Sprecher des Chipfabrik-Betreibers Communicant, Wulf Buschardt, am Mittwoch gegenüber dpa. Zeitungsberichte, wonach es Ende dieser Woche eine Entscheidung gibt, wollte er weder bestätigen noch dementieren. "Es gibt noch Punkte, die diskutiert werden müssen", sagte Buschardt. In den Verhandlungen geht es um das fehlende Fremdkapital in Höhe von 650 Millionen Euro.

Das Hightech-Werk an der Oder, eines der wichtigsten Industrieprojekte in Ostdeutschland, soll 1,3 Milliarden Euro kosten. Die Kräne auf der Baustelle ruhen seit Monaten und sollen sich erst dann wieder drehen, wenn die Verhandlungen beendet sind. Das Werk soll mit Verfahren für Silizium-Germanium-Kohlenstoff-Strukturen (SiGe:C) arbeiten; die entsprechenden Techniken wurden vom IHP in Zusammenarbeit mit Motorola entwickelt. Hergestellt werden sollen in der Foundry SiGe:C-BiCMOS-Halbleiter in einem 0,18-µm-Prozess für Kommunikationsanwendungen.

Mehrere Zeitungen berichteten am Mittwoch, dass europäische und arabische Banken die Finanzierungslücke schließen wollen. Es soll sich um Kreditinstitute aus Holland und Dubai handeln. Dubai ist neben dem Halbleiterhersteller Intel und dem Land Brandenburg auch Eigenkapital-Geber. Der Bund und das Land Brandenburg haben in Aussicht gestellt, für 80 Prozent des Kredites zu bürgen. Nicht nur Finanzierungsprobleme hatten den Bau der Fabrik immer wieder verzögert; auch war lange unklar, ob die EU-Kommission die Förderung des Vorhabens durch das Land und den Bund genehmigt. Ursprünglich war der Produktionsbeginn schon für dieses Jahr vorgesehen. (jk)