Finnischer Diplomat Martti Ahtisaari erhält Friedensnobelpreis

Der ehemalige finnische Präsident wird für seine Bemühungen um die Lösung von internationalen Konflikten geehrt.

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Der finnische Diplomat Martti Ahtisaari erhält den Friedensnobelpreis 2008. Das hat das norwegische Nobelkomitee soeben bekannt gegeben. Der frühere finnische Präsident wird für seine Bemühungen zur Lösung von Konflikten auf einigen Kontinenten über rund 30 Jahre geehrt. Seine Arbeit habe zu einer friedvolleren Welt und zu einer "Brüderlichkeit zwischen den Nationen" im Sinne Alfred Nobels beigetragen.

Als Namibia-Beauftragter der UN habe Ahtisaari 1989 und 1990 eine wichtige Rolle bei der Verselbstständigung Namibias gespielt. 2005 war der Finne beteiligt an den Friedensvereinbarungen für die indonesische Provinz Aceh. 1999 und 2005 bis 2007 habe Ahtisaari unter schwierigen Bedingungen eine Lösung für die Konflikte im Kosovo gesucht. Er habe konstruktive Beiträge auch in Nordirland, in Zentralasien, am Horn von Afrika und im Irak geleistet, schreibt das Nobelkomitee.

Auch wenn die Konfliktbeteiligten am Ende die volle Verantwortung für die Lösung ihrer Streitigkeiten haben, suche sich das Nobelkomitee mitunter auch jene Personen aus, die in Verhandlungen vermittelnd tätig werden. 2002 bekam deshalb beispielsweise der frühere US-Präsident Jimmy Carter einen Nobelpreis. Ahtisaari sei ein außerordentlicher Vermittler, der gezeigt habe, dass Mediation in internationalen Konflikten erfolgreich sein kann. Das Nobelkomitee wünscht sich, dass andere von Ahtisaaris Bemühungen und seinen Erfolgen angestiftet werden.

Zur Bekanntgabe der bisherigen Nobelpreise 2008 siehe:

Friedensnobelpreise seit 2004:

(anw)