Firefox 58: Bessere Performance für "ruckelfreies Internet"

Firefox wird noch schneller: Ein neuer Compiler verarbeitet WebAssembly-Code schon während des Downloads und eine verbesserte Engine erhöht die Bildwiederholungsrate.

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Firefox
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Nach dem Mega-Update "Quantum" erschien mit Version 58 wieder ein ganz normales Update für Firefox. Es verbessert vor allem die Performance des Browsers, insbesondere bei der Verarbeitung von WebAssembly-Code. Windows-Nutzer profitieren zudem von einer erhöhten Render-Geschwindigkeit dank "Off-Main-Thread Painting" (OMTP). Die Bildwiederholungsrate des Browsers verbessert sich dadurch um 30 Prozent, nämlich von 31 auf 40 FPS, schreibt Mozilla. Das sorge für ein "ruckelfreies Internet". Eine weitere Neuerung spart etwas Tipparbeit: Firefox kann nun Formulare mit hinterlegten Kreditkarten-Daten ausfüllen.

Firefox 58: Eine höhere Framerate sorgt für ein "ruckelfreies Internet".

(Bild: Mozilla)

Firefox 58 verfügt über einen neuen Baseline-Compiler, der den Seitenaufbau beschleunigt, schreibt Mozilla-Entwicklerin Lin Clark auf Mozilla Hacks. Der Browser kompiliert WebAssembly-Code bereits während des Downloads, was Mozilla als "Streaming Compilation" bezeichnet. "Wenn man den Code früher kompiliert, ist er auch früher fertig", erklärt Clark. Der Compiler verarbeitet Code "10 bis 15-Mal schneller als ein Optimizing Compiler".

Bisher war nicht die Internetverbindung der Flaschenhals für die Web-Performance, sondern die CPU, so Clark. Deswegen übernehmen nun mehrere Threads die Kompilierung, um den Main-Thread zu entlasten. Das wiederum beschleunigt den gesamten Prozess. Pro Sekunde schafft der Compiler jetzt 30 bis 60 MByte WebAssembly-Code. Auf "durchschnittlichen Mobilgeräten" sind es noch 8 MByte pro Sekunde, was "schneller ist als die durchschnittliche Download-Geschwindigkeit für so ziemlich jedes Mobilfunknetz". WebAssembly (wasm) ist Bytecode zur Ausführung in Web-Browsern. Mit wasm sollen Browser künftig in der Lage sein, auch komplexe Anwendungen wie Spiele nativ auszuführen. Alle großen Browser-Hersteller unterstützen den Standard.

Laut den Release Notes zu Version 58 haben die Entwickler das praktische Screenshots-Tool verbessert. Es fotografiert Webseiten nun auch in privaten Tabs. Die Bilder lassen sich neuerdings auch direkt in die Zwischenablage kopieren. Eine weitere Änderungen betrifft die Nutzerprofile: Sie sind nicht mehr abwärtskompatibel. Wer mit Version 58 ein Profil erstellt und dann ein Downgrade vornimmt, muss also ein zusätzliches Profil anlegen. Die Entwickler haben außerdem "verschiedene Sicherheitskorrekturen" vorgenommen. Einen Schutz vor den Schwachstellen Meltdown und Spectre gab es bereits in Version 57.0.4.

Firefox 58 steht für Windows, Linux und macOS zum Download bereit. Der Browser lädt sich das Update in der Regel automatisch herunter. Das nächste Update auf Version 59 soll am 13. März erscheinen. Eine der kommenden Firefox-Fassungen wird mit WebRender einen Webseiten-Renderer "der nächsten Generation" erhalten. Er war ursprünglich Teil des Servo-Forschungsprojekts und sorgt für höhere Bildwiederholungsraten. (dbe)