Firefox Manifest V3: Diese Änderungen müssen Add-on-Entwickler umsetzen
Mit Manifest V3 ändern sich in Firefox Hintergrundseiten und Sicherheitsanforderungen. Aktuelle Add-ons lassen sich ab Firefox Version 106 migrieren.
Mit dem Update auf Firefox Version 106 stellt Mozilla weitere Weichen für das Upgrade auf Manifest V3 (MV3). Entwickler können ihre Manifest-V2-Erweiterungen nun in mehreren Bereichen bereits an die im Frühjahr 2023 kommenden Änderungen anpassen. Der Wechsel auf MV3 betrifft Hintergrundseiten, die dann als Event Pages auszuführen sind, die Scripting API und die Content Security Policy für Erweiterungen in Firefox.
Event Pages, Scripting und Content Security Policy
Mit MV3 in Firefox müssen alle Skripte Event Pages als Hintergrundseiten ausführen. Die Event Pages enthalten den DOM Zugang und WebAPIs. Als nicht persistente Seiten sollen die Event Pages resistenter gegen Crashes sein, da ein Neustart der Hintergrundseite unbemerkt vom Nutzer stattfinden soll. Auch die Erweiterung muss für einen Reset der Event Page nicht neu starten.
Die neue Scripting API vereinigt laut Mozilla contentScripts.register()
, tabs.insertCSS()
, tabs.removeCSS()
und tabs.executeScript()
. Außerdem soll sie Funktionen zum Registrieren, Aktualisieren und Aufheben der Registrierung von Inhaltsskripts zur Laufzeit hinzufügen. Generell will Mozilla bei Erweiterungen das Ausführen von externem Code verhindern. In Einklang mit dieser Richtlinie unterstützt das content_security_policy
-Feld keine Quellen mehr, die das Remote-Ausführen von Code in skriptbezogenen Anweisungen erlauben.
MV3 in Chrome führt zu Zähneknirschen bei Adblockern
Mozilla will den Umstieg auf MV3 zwar zu einem ähnlichen Zeitpunkt durchführen wie Google bei Chrome, doch die Manifeste der beiden Anbieter sollen sich unterscheiden. Mozilla betont, dass man mit dem eigenen Manifest die eigenen Werte fördern wolle. Daher werden auch Chrome-Erweiterungen unter MV3 nicht kompatibel mit Firefox sein. Zwar wolle man bei Firefox eine große Kompatibilität ermöglichen, Entwickler müssten sich jedoch auf Feinjustierung einstellen. Gerade bei Adblockern bedeutet der generelle Umstieg auf MV3 viele Änderungen.
Neben dem Vorantreiben von MV3 brachte das Firefox-Update 106 auch neue Farbschemata und Updates für den PDF-Editor. Für die PDF-Funktionen folgten schnell zwei Bugfixes. Weitere Informationen zu MV3 in Firefox und den Übergangsmöglichkeiten für MV2-Erweiterungen finden sich im Mozilla-Blog.
(pst)