Fix ans Foto: Bildbearbeitung FixFoto 3

FixFoto 3 bearbeitet JPEG-, TIFF- und Raw-Fotos in 48 Bit Farbtiefe. Dabei findet der Programmautor erfrischend neue Wege, die Software den Bedürfnissen von Fotografen anzupassen.

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Lesezeit: 3 Min.
FixFoto 3
Hersteller Joachim Koopmann, www.j-k-s.com
Systemanf. Windows 2000 bis Windows 7
Preis 60 €

Beim Programmstart findet sich rechts ein Dateibrowser; eine Leiste am unteren Bildrand zeigt den Inhalt gewählter Ordner als Vorschaubilder. Per Drag & Drop gelangen die Miniaturen zur Bearbeitung ins Hauptfenster. Beim Raw-Import öffnet sich daraufhin zunächst ein Dialog zum Anpassen von Weißabgleich, Bildrauschen, Belichtung und Kontrast. Leider erschließen sich nicht alle Funktionen intuitiv. Der manuelle Weißabgleich funktioniert über Zahleneingabe, was zu unkontrollierten Farbänderungen führt. Die Option „RGGB als 4 Farben interpolieren“ bleibt rätselhaft. Lediglich das Auf- und Abblenden sowie die Kontraständerung funktionieren über Schieberegler.

Nach dem Öffnen in FixFoto präsentiert sich eine Sammlung von Korrekturdialogen, die mit 16 Bit Farbtiefe pro Kanal arbeiten. Hier gehts deutlich komfortabler zur Sache. Ein Regler am oberen Bildrand teilt das Bild in Vorher und Nachher. Die Grenze bestimmt der Nutzer. Am rechten Bildrand ändert man die jeweiligen Parameter über großflächige Schieberegler.

Im ersten Reiter justiert man dank der langen Reglerwege sehr akkurat die GammaÄnderung. Das Thema „Auf- und Abblenden“ teilt FixFoto in zwei Dialoge. Der erste regelt die Belichtung global anhand eines einzelnen Schiebers. Der zweite korrigiert selektiv. Ein Regler stellt den Bereich auf Schatten, Mitteltöne oder Lichter ein, ein zweiter regelt die Ausdehnung über das ganze Tonwertspektrum oder einen kleineren Ausschnitt. Im Histogramm ist der Bereich grafisch dargestellt. Die betroffenen Tonwerte markiert die Software im Bild in der gleichen Farbe.

Der Dialog „Schatten Aufhellen“ ist durch drei Schieberegler für Schatten, Mitten und Lichter sowie einen für den Kontrast gekennzeichnet. Den Weißabgleich regelt man nicht über eine Pipette, sondern über eine Fläche, die sich mit linken Mausklicks als Polygon erzeugen und mit einem rechten Mausklick abschließen lässt. Weitere Dialoge korrigieren Farben anhand eines großzügigen Farbtemperaturreglers und selektiver Farbkorrektur. Letztere kombiniert Gradationskurven und Tonwertkorrektur in einem Dialog für jeden Farbkanal sowie für die Summe. Der Gammaregler zeigt jeweils die Kurve sowie die Auswirkung auf das eingeblendete Histogramm.

Auch Weich- und Scharfzeichner sowie die mit 8 Bit pro Kanal arbeitenden Dialoge zur Farbsättigung, zum Umfärben, zum Entfernen von Farbsäumen und Vignettierung oder zur Korrektur von Kissen- und Tonnenverzerrung lassen sich mit den handlich großen Reglern fein justieren und liefern so gute Resultate. Die Funktion zur Korrektur roter Augen entsättigt und lässt mattgraue Flecken zurück. Sie ist noch verbesserungswürdig. Das Mausrad dient der Skalierung. Die Anzeige des gesamten Programmfensters lässt sich in 90-Grad-Schritten drehen – nützlich, wenn man den Bildschirm hochkant stellen möchte.

Fürs Beschneiden kennt FixFoto etliche voreingestellte Formate. Extras wie das Diashow-Tool, der Erzeuger von Mosaikteilen oder die AVI-Werkzeuge präsentieren sich als unfertige Ansammlungen von Feldern zur Zahleneingabe. Der Skript-Editor für Visual Basic und JavaScript sowie die Stapelverarbeitung wenden sich an fortgeschrittene Nutzer. Ein Makrorecorder oder eine Funktion zur Übernahme von Parametern auf weitere Bilder existieren nicht.

FixFoto folgt nicht den ausgetretenen Pfaden von Photoshop, sondern geht ganz auf die Bedürfnisse von Fotografen ein. Die Regler erlauben feinste Justierung. Ganz ohne Einarbeiten wird man mit FixFoto nicht zurechtkommen. An manchen Stellen wie beim manuellen Weißabgleich im Raw-Dialog haperts noch am Bedienkonzept. Alles in allem findet die Software aber einen erfrischend individuellen und brauchbaren Weg zur Fotokorrektur. (akr )
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