Flash Player 10.2 Beta mit verbesserter Hardware-Beschleunigung [Update]
Der Flash Player 10.1 nutzte erstmals die Fähigkeiten der Grafik-Hardware, um die CPU bei der Videodekodierung zu entlasten. Mit Hilfe des neuen "Stage Video"-API der Beta-Version des Flash Player 10.2 soll die Grafikkarte die komplette Videoverarbeitung inklusive Farbraumkonvertierung, Skalierung et cetera übernehmen.
Seit Version 10.1 nutzt Flash Player 10.1 die Hardware-Beschleunigung der Grafikkarte, um die CPU beim Videodecoding zu entlasten. In der just veröffentlichten Betaversion des Flash Player 10.2 (bisher nur 32 Bit; [Update: 64-Bit-Versionen gibt es etwas versteckt auch: Windows für IE, Windows für andere Browser, Mac OS X, Linux /Update]) geht Adobe noch einen Schritt weiter: Bei Verwendung des neuen "Stage Video"-API übernimmt der Grafikchip im Idealfall die komplette Videoverarbeitung, und nicht wie bisher nur das H.264-Decoding. In einem ersten Test mit Firefox unter Windows 7 gelang es mit einem der Beispiele auf der Adobe-Seite tatsächlich, mit dem Flash Player 1080p-Material bei einer CPU-Auslastung von 0 Prozent abzuspielen.
Auch die Linux- und Mac-Versionen der Beta unterstützen "Stage Video". [Update: Unter Mac OS X lag die CPU-Last eines Mac mini mit Nvidia 320M bei Wiedergabe desselben Videos bei 5 Prozent, bei einem MacBook Pro (9400M-Chipsatzgrafik) um die 7 Prozent. Auf einem aktuellen iMac mit Core i7 lag die CPU-Last bei 1080p-Wiedergabe bei knapp 4 Prozent (laut Aktivitätsanzeige 30 Prozent von 800), wobei zu beachten ist, dass Apples Video-Decoding-API die Radeon-Grafik des iMac nicht unterstützt /Update] Deutliche Unterschiede ergaben sich erst, wenn man bei der "Big Buck Bunny"-Demo ein Overlay einblendete: Bei Stage Video blieb die CPU-Auslastung gleich, andernfalls schoss sie in die Höhe.
Darüber hinaus unterstützt die Betaversion unter anderem das hardwarebeschleunigte Rendering des Internet Explorer 9 unter Windows und Vollbild-Videowiedergabe auf einem zweiten Monitor.
Um die Vorteile von Stage Video nutzen zu können, muss man Änderungen an der Webseite und dem verwendeten Flash-Videoplayer vornehmen, da Videos nun nicht mehr mit dem flash.media.video-Objekt, sondern mittels flash.media.StageVideo abgespielt werden. Letzteres öffnet das Video auf einer eigenen Ebene (im Flash-Jargon "Stage") hinter dem eigentlichen Flash-Stage.
So kann man das zu verarbeitende Video ohne die sonst überblendete Player-Navigation und andere Einblendungen von der Grafik-Hardware verarbeiten lassen. Beim Video-Objekt werden hingegen alle übereinandergeblendeten Stages verarbeitet. Das hat allerdings auch Nachteile: So darf ein StageVideo-Objekt beispielsweise nicht frei gedreht oder in ein SWF-Objekt eingebettet werden.
Stage Video soll nicht nur auf den PC-Plattformen, sondern auch auf mobile Geräten, Fernsehern und Settop-Boxen funktionieren. Beispielsweise nutzt laut Adobe Google TV bereits Stage Video, um die Videoverarbeitung von den schwachen Atom-Prozessoren auf den Grafikchip zu verlagern.
(vza)