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Flash-Speicherstifte mit eSATA- und USB-Anschlüssen

Christof Windeck

Kompakte Flash-Speichermedien sollen ähnlich wie USB-Sticks arbeiten, aber alternativ und deutlich schneller auch an eSATA-Ports funktionieren - dank Power-over-eSATA sogar ohne zusätzliche Stromversorgung.

Die Firmen Ao-Lab (esata & USB Combo [1]), Kanguru (e-Flash [2]), kp (Pocket SSD [3]), Maxell [4] und Silicon Power (eSATA/USB SSD [5] haben Flash-Speichermedien angekündigt, die wie die üblichen USB-Sticks funktionieren, aber zusätzlich alternativ auch einen eSATA [6]-Anschluss besitzen. Einige der Firmen versprechen, dass ihre jeweiligen Solid State Disks (SSDs) im eSATA-Betrieb deutlich schneller arbeiten als im USB-2.0-High-Speed-Modus, bei dem einzelne USB Mass Storage Devices typischerweise nicht über 35 MByte/s hinauskommen: Ao-Lab nennt beispielsweise 75 MByte/s beim Lesen und 25 MByte/s beim Schreiben, ohne allerdings genau zu spezifizieren, ob diese Werte für alle der drei geplanten Kapazitäten (8, 16, 32 GByte) gelten. Silicon-Power verspricht via eSATA 92 und 49 MByte/s und bei USB 34/26 MByte/s, kp nennt 75/29 MByte/s für eSATA sowie 25/19 MByte/s bei USB 2.0 High Speed.

Sowohl Ao-Lab als auch Silicon-Power betonen, dass die Flash-Sticks im eSATA-Betrieb dank Power-over-eSATA [7] keine zusätzliche Stromversorgung benötigen; allerdings wurde die Power-over-eSATA-Spezifikation bisher – obwohl anders geplant – nicht veröffentlicht. Die Firma DeLock beispielsweise hat aber bereits einen ExpressCard-eSATA-Adapter mit Power-over-eSATA im Angebot [8].

Falls man einen der noch wesentlich häufigeren PCs oder Notebooks mit einem stromlosen eSATA-Port besitzt, muss man laut Silicon-Power die eSATA/USB SSD zunächst per Mini-USB-Kabel mit dem Rechner verbinden und sie dann in die eSATA-Buchse einstöpseln. Das Produkt von kp (unter der Marke RAM Components vertrieben) hat statt einer Mini-USB-Typ-B-Buchse einen USB-Typ-A-Stecker; wie hier die Stromversorgung an stromlosen eSATA-Ports funktioniert, scheint unklar.

In einem jüngeren PDF-Dokument [9] der Serial ATA International Organization (SATA-IO [10]) taucht für Power-over-eSATA die Abkürzung eSATAp auf. Welche Spannung und welche Strombelastbarkeit eSATAp liefern soll, ist noch ungewiss. Bei USB sind es 5 Volt und mindestens 0,1 Ampere sowie maximal 0,5 Ampere pro Port, also höchstens 2,5 Watt. 6-polige FireWire-Ports liefern potenziell deutlich mehr Leistung, aber die Spannung ist nicht genau festgelegt und darf zwischen 8 und 30 Volt betragen; üblicherweise liegt sie bei 12 Volt, die Belastbarkeit beträgt 1,5 Ampere – das ergibt 18 Watt. Bei Notebooks reduzieren aber viele Hersteller die Belastbarkeit, sofern nicht ohnehin nur eine 4-polige Buchse ohne Stromversorgung vorhanden ist. Apple-Notebooks [11] liefern an der 6-poligen FireWire-Buchse 9 bis 12 Volt sowie höchstens 0,75 Ampere, laut Apple also rund 7 Watt. (ciw [12])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-219217

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.ao-lab.com/product_esata.html
[2] http://www.kanguru.com/eflash.html
[3] http://www.kpelectronic.de/index.php/usb-speicher/pocket-ssd
[4] http://www.maxell.de/
[5] http://www.silicon-power.com/news/new_view.php?no=20081203001&start=0&currlang=utf8
[6] http://www.heise.de/glossar/entry/Serial-ATA-396147.html
[7] https://www.heise.de/news/Externes-Serial-ATA-soll-angeschlossene-Geraete-mit-Strom-versorgen-178519.html
[8] http://www.delock.de/produkte/gruppen/Express-Card/Express_Card_1x_Power_Over_eSATA_66222.html
[9] http://www.serialata.org/documents/SATA_Brochure_English_09.2008_final.pdf
[10] http://www.serialata.org/
[11] http://developer.apple.com/documentation/hardwaredrivers/Conceptual/HWTech_FireWire/Articles/FireW_implementation.html
[12] mailto:ciw@ct.de