Flatrate-Massenabmahnung ein "Warnschuss"

Die von der Medien Info Center verschickten Abmahnungen wegen zu langer Nutzung des Internet-Pauschaltarifs seien vor allem als Warnung gedacht gewesen, teilte die Firma heute mit.

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Die in der vergangenen Woche von Medien Info Center verschickten Abmahnungen wegen zu langer Nutzung des Internet-Pauschaltarifs seien vor allem als Warnung gedacht gewesen, hieß es heute von der Firma. Martin Hinsch, Geschäftsführer des Providers, gab gegenüber c't jedoch keine komplette Entwarnung: Wer seine Zugangsdaten an andere weitergebe, handele gegen die Vertragsbestimmungen. Er habe selbst schon in einigen Foren gesehen, dass Kunden ihre Zugangsdaten veröffentlicht hätten. Laut Hinsch hat nur ein kleiner Teil der Flatrate-Kunden eine Abmahnung erhalten; insgesamt surfen nach seinen Angaben etwa 40.000 Kunden über die Erotik-Flatrate.

Zur Frage nach der Bezahlung der überzähligen Stunden meinte Hinsch jedoch: "Wir wollen gar nichts abrechnen." Mit den Logdateien, die den Kunden in den nächsten Wochen zugehen sollen, würden diese jedoch auch eine Aufrechnung über die entstandenen Kosten bekommen. Abmahnkosten oder eine Vertragsstrafe wolle die Firma den Kunden nicht berechnen.

Auf angeblich verlorengegangene E-Mails mit Zugangskennungen angesprochen, sagte Hinsch, dass nur etwa acht Prozent der Abgemahnten ihre Kennungen auf diesem Weg erhalten haben. Der Rest der Zugangsdaten sei mit der Post verschickt worden. In Zukunft wolle Medien Info Center die Einwahldaten nur noch mit der Post verschicken. Das Windows-2000-Problem mit der automatischen Kanalbündelung sei dem Provider bekannt, so Hinsch weiter. Auch hier werde Medien Info Center nicht unbedingt auf der Bezahlung aller Verbindungen bestehen, sondern wolle "mal mit dem Kunden reden".

Hinsch gab gleichzeitig das Ende des Erotik-Portals bekannt: Es werde zwar weiterhin eine Portalseite geben, doch diese solle eher im Bereich Entertainment oder Lifestyle angesiedelt sein und eine erhöhte redaktionelle Betreuung erhalten. Damit einher gehe auch eine Preissenkung für die Nutzer der Flatrate. Einen genauen Preis wollte Hinsch zwar noch nicht nennen, jedoch soll er "unter dem Preis der Großen" liegen. Genaue Daten werde die Firma im Lauf dieser Woche mitteilen. (ll)