Flipboard verdoppelt Nutzerzahl in acht Wochen

Das soziale iPad-Magazin, zu dessen Gründern ein ehemaliger Apple-iPhone-Ingenieur gehört, kommt bei den Usern offenbar gut an. Am Geschäftsmodell feilt die Firma allerdings noch.

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Die Voraussetzungen, aus Flipboard einen Erfolg zu machen, waren zugegebenermaßen von Anfang an gut: Firmenchef ist Mike McCue, der zuvor für rund 800 Millionen Dollar ein Start-up an Microsoft verkauft hatte und im Board of Directors bei Twitter sitzt. Der Mitbegründer Evan Doll war zuvor "Senior iPhone Software Engineer" bei Apple, kennt sich mit Mobilanwendungen also gut aus. Entsprechend einfach fiel es dem "sozialen iPad-Magazin", wie sich Flipboard selbst tituliert, einen deutlich zweistelligen Millionenbetrag an Risikokapital von bekannten Silicon-Valley-Finanziers einzuwerben. Denen können McCue und Doll nun positive Neuigkeiten verkünden: Flipboard konnte seine Nutzerzahlen in nur acht Wochen verdoppeln.

Wie McCue gegebenüber dem zum Wall Street Journal gehörenden Blog All Things D sagte, hat sich die tägliche Nutzung gleichzeitig verdreifacht: auf acht bis neun Millionen "Flips" am Tag, wie Flipboard seine Seitenabrufe bezeichnet. Geholfen haben dürfte dabei, dass die iPad-App in den letzten Versionen geschwindigkeitsoptimiert wurde und auf dem schnelleren iPad 2 grundsätzlich besser läuft.

McCue verrät allerdings eine wichtige Zahl nicht: die der Gesamtnutzer. Das wäre wichtig, um einen Vergleichswert zu regulären Web-Angeboten zu haben. Flipboard versucht, sich eher als Magazin zu positionieren denn als Internet-Dienst: Der Grund sind die dann möglichen höheren Werbepreise, die McCue gerne eher in Print-Nähe denn in Online-Nähe platzieren würde. Ob das gelingt, ist bislang noch unklar, Profite oder Verluste muss das Start-up in der Öffentlichkeit nicht nennen.

Flipboard basiert auf mehreren Datenquellen: So werden einzelne Magazin-Kanäle ebenso geboten wie die Möglichkeit, sich Links aus den Twitter- und Facebook-Nachrichtenströmen der eigenen Freunde iPad-gerecht aufbereiten zu lassen. Flipboard hat dazu mittlerweile diverse Kooperationen mit Medienunternehmen geschlossen. Zuletzt integrierte die iPad-App auch noch den populären Bilderdienst Instagram. (bsc)