Flugtaxi: Volocity-Flüge über Paris fallen aus

Eigentlich sollte an diesem Donnerstag in Paris ein Volocity abheben. Daraus wird nichts.

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Computergrafik mit einem Volocity und dem Eiffelturm

Diese Computergrafik versinnbildlicht weiterhin einen Wunschtraum.

(Bild: Volocopter)

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Nach langem Hin und Her sollte Volocopter mit seinem Flugtaxi Volocity am heutigen Donnerstag über Paris fliegen. Nun sagten der deutsche Hersteller und sein Partner, der Flughafenbetreiber ADP, die Flüge ab. ADP-Vize-Chef Edward Arkwright sagte laut der Nachrichtenagentur AFP, die Genehmigung für das Volocity verzögere sich. Volocopter-CEO Dirk Hoke erläuterte, ein US-amerikanischer Lieferant habe nicht rechtzeitig die Motoren geliefert.

Volocopter hatte am gestrigen Mittwoch Testflüge angekündigt, auch zu einem so genannten Vertiport auf der Seine in der Nähe des Bahnhofs Austerlitz. Sie waren für Demonstrationszwecke gedacht und sollten ohne Passagiere stattfinden. Zuvor hatten Volocopter und ADP damit geworben, dass es während der Olympischen Spiele in Paris erstmals Volocity-Flüge unter echten Bedingungen geben werde. Zuletzt war von zwei Demonstrationsflügen pro Stunde in der Zeit von 8 bis 17 Uhr die Rede. Eine Musterzulassung der EASA dafür fehlt weiterhin.

In dem Modell Volocity mit einem großen Ring samt 18 Rotoren auf dem Dach passt neben dem Piloten eine weitere Person. Die Flugtaxis sollten auf einer Höhe von weniger als 500 Metern fliegen. Sie sollen helfen, Verkehrsstaus zu umgehen. Immer wieder kritisiert werden die hohen Kosten, die für die Flüge erwartet werden. Im Pariser Stadtrat war die Rede von einer "Absurdität für Superreiche".

Der französische Staatsrat hatte jüngst zwei Anträge gegen einen zeitlich begrenzten Start- und Landeplatz für Flugtaxen im Zentrum von Paris abgewiesen. Die Stadt Paris und mehrere Organisationen hatten die Rechtmäßigkeit der Anordnung für den Betrieb angezweifelt.

Vom Volocopter zur Volocity (57 Bilder)

Am 8. August 2024 absolvierte Volocopter mit dem Velocity einen Testflug auf dem Flugplatz von Saint-Cyr-l'École absolviert, dem ersten kommerziellen Vertiport für elektrisches vertikales Starten und Landen (eVTOL), der gerade eingeweiht wurde.
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Das Ziel, den Vertiport Austerlitz anzufliegen, behalte Volocopter für dieses Jahr im Blick, teilte das Unternehmen heise online mit. "Darüber hinaus konzentrieren wir uns auf die Musterzulassung des VoloCity und starten 2025 mit unserem Partner ADAC den Emergency Medical Services (EMS) Testbetrieb in Deutschland."

Am heutigen Donnerstag hat Volocopter statt der anvisierten Flüge über Paris ein Testflug auf dem Flugplatz von Saint-Cyr-l'École absolviert, dem ersten kommerziellen Vertiport für elektrisches vertikales Starten und Landen (eVTOL), der gerade eingeweiht wurde. Damit beginne die operative Validierungsphase, eine vorkommerzielle Testreihe zur Reifung des eVTOL-Ökosystems in Frankreich. Dazu gehören Flugmanöver zum und vom Vertiport, Bodenabfertigung, Kommunikation mit der Luftverkehrskontrolle sowie Batterieladung und -management an den Vertiports. Die Genehmigung bekam Volocopter nach eigenen Angaben unterstützt von der französischen Zivilluftfahrtbehörde (DGAC), bevor es von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) die Musterzulassung erhalten könnte.

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(anw)