Flugtaxis: US-Behörde genehmigt neue Flugzeugkategorie

Die US-Luftfahrtbehörde hat zum ersten Mal in 80 Jahren eine neue Flugzeugkategorie eingeführt. Sie setzt Regeln für die kommerzielle Nutzung von Flugtaxis.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 24 Kommentare lesen
Foto vom Flugtaxi-Prototyp

Flugtaxi von Lilium.

(Bild: Sergey Kohl/Shutterstock)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Kathrin Stoll

Die Luftfahrtbehörde der USA, die Federal Aviation Administration (FAA), hat die finalen Vorschriften für Kipprotoren und andere senkrecht startende und landende Flugzeuge veröffentlicht. Davon eingeschlossen sind auch elektrisch betriebene Flugzeuge. Seit der Zulassung von Hubschraubern vor fast 80 Jahren ist es das erste Mal, dass eine neue Flugzeugkategorie eingeführt wird.

Die neue Kategorie bezieht sich auf Flugzeuge, die wie Helikopter starten und dann aber fliegen wie Flugzeuge, auch VTOL genannt. Das Akronym steht für Vertical Take-Off and Landing Aircraft. Es wird demnach erwartet, dass Flugtaxis künftig sowohl für die Beförderung von Personen als auch den Warentransport genutzt werden. Die Vorschriften für die neue Kategorie namens Powered Lift Aircraft – im Deutschen auch Wandelflugzeuge genannt – soll den Weg für den Einsatz der Technik im größeren Stil ebnen, wird ein Mitarbeiter der Behörde in der FAA-Pressemitteilung zitiert.

In den Vorschriften werden etwa neue Regeln für die Pilotenausbildung definiert. Das sei nötig gewesen, weil die existierenden Regularien den Anforderungen der Schaffung einer neuen Kategorie nicht gerecht würden. Während des Trainings dürfen etwa Wandelflugzeuge mit nur einer Steuerungseinheit eingesetzt werden, in den „alten“ Vorschriften für die Pilotenausbildung sind zwei vorgeschrieben, eine für den Auszubildenden und eine für den Ausbilder.

Eingesetzt werden sollen die Wandelflugzeuge beispielsweise zur Personenbeförderung in Städten, für Kurzstreckenflüge, Frachtflüge oder auch Krankentransporte. Laut der Behörde gibt es derzeit keine typenzertifizierten Wandelflugzeuge in der zivilen Luftfahrt. Aber es gibt mehrere Bewerber, darunter ein Startup namens Joby, das die neuen Vorschriften in einer Stellungnahme begrüßte. Laut einer Studie eignet sich die Technologie allerdings kaum bis gar nicht dafür, die Mobilitätswende zu fördern.

Auch in Deutschland gibt es Unternehmen, die Flugtaxis entwickeln, etwa Volocopter aus Bruchsal oder Lilium aus Gauting bei München. Lilium hat allerdings am Donnerstag angekündigt, einen Insolvenzantrag stellen zu müssen. In Europa wird die Luftfahrt von der EASA reguliert.

(kst)