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For Honor: Eiserne Schwertkünstler verheißen Spaß

In Ubisofts Actionspiel For Honor fehlt jeglicher Fantasy-Zinnober, hier kämpfen mittelalterliche Ritter in zentnerschweren Rüstungen.

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For Honor ? Eiserne Schwertkünstler

(Bild: Ubisoft)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Peter Kusenberg

Kenner mittelalterlicher Waffentechnik wissen, wie wenig der elegante Schwertkampf in konventionellen Videospielen mit historischer Wirklichkeit zu tun hat: Da schwingen Hänflinge während eines Sprungs meterlange Klingen, als handle es sich um Essstäbchen. Die Entwickler von Ubisoft Montréal berücksichtigten hingegen bei den spielbestimmenden Kämpfen in For Honor gleichermaßen Ausrüstung und Bewegungen der Streiter. Der Spieler wählt einen mitteleuropäischen Ritter, einen Wikinger oder einen Samurai und steuert ihn aus der Verfolgerperspektive in Gefechte gegen einzelne Gegner sowie Massen feindlicher Söldner. Neben dem Schwert kommen unter anderem Lanzen und Streitäxte zum Einsatz.

Die Spielfigur bewegt sich ungewohnt schwerfällig, da die Dutzende Kilogramm schwere Rüstung schnelle Bewegungen hemmt. Sprünge sind nicht möglich, der Ritter kann nicht einmal hüfthohe Hindernisse überwinden. In der Gamescom-Demo zeigte sich, dass der Spieler stets die Bewegungen des Gegners beobachten sollte. Im Zweifelsfall wechselt er rasch die Schwertseite, führt also das Langschwert von der rechten zur linken Körperseite, um in einem raschen Ausfall die Blöße des Gegners zu treffen. Schlägt der Ritter von oben auf des Gegners Haupt, verursacht er im Idealfall heftige Kopfschmerzen, wobei der Gegner zurücktaumelt. Die Kämpfer geraten nach den Angriffen kurzzeitig außer Puste, weshalb es sich auszahlt, mit seinen Kräften zu haushalten und häufig zu blocken.

Mitunter rammt der Spieler mit der Schulter voran feindliche Angreifer, stößt sie auf diese Weise leicht zurück und bringt sie aus dem Takt. Während der Burg-Belagerung der Gamescom-Demo gelang es, mit einer Ramm-Aktion ein halbes Dutzend Angreifer derart zu verunsichern, dass sie stehen blieben und von den eigenen Mitstreitern in Einzelkämpfe verwickelt wurden. Duelle löst der Spieler aus, indem er einen bestimmten Gegner via Tastendruck fixiert, was mehr Finesse erfordert als die Kämpfe im Getümmel.

Ritterschlachten in For Honor (10 Bilder)

In For Honor kämpfen Wikinger...
(Bild: Ubisoft)

Im Solomodus erlebt der Spieler die Karriere seines Helden vom einfachen Rekruten zum befehlshabenden Ritter. Details zur Story teilte Ubisoft bislang nicht mit. Im gleichfalls begutachteten Mehrspielermodus funktioniert die Taktik ähnlich wie in Shootern à la Call of Duty. Die Mitglieder eines Vierer-Teams versuchen, jeweils als erste 1000 Punkte zu sammeln. Dazu besetzen sie strategisch heikle Orte und verteidigen sie gegen die Kontrahenten, wobei eine Menge KI-gesteuerter Gegner die Schlachtszene beleben.

Die Gamescom-Demos machten Spaß, insbesondere die Duelle gegen echte Gegner verlangen große Aufmerksamkeit, was die Spannung erhöht. Mitunter zahlt es sich aus, zeitweilig um den Gegner herum zu tänzeln, um eine kleine Unachtsamkeit auszunutzen. Weitere Spielmodi werden im fertigen Spiel enthalten sein, Ubisoft betont die große Bedeutung der Online-Kämpfe.

Trotz aller Ritter-typischer Kampf- und Bewegungsweise präsentiert sich For Honor nicht als eine Ritterkampf-Simulation wie das historisch beachtliche Kingdom Come: Deliverance. Vielmehr beleben diese echt wirkenden Elemente die insgesamt Arcade-förmige Spielweise. Ein Klassensystem bereichert den Handlungsspielraum der Kämpfer, doch zusätzliche Fähigkeiten vermag der Spieler in geringem Umfang zu erwerben, zum Rollenspiel gerät dieses Spaß verheißende Hack'n-Slay zu keiner Zeit. Ubisoft will For Honor am 14. Februar 2017 für Windows, PS4 und Xbox One veröffentlichen.

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(mho)