Fortnite wieder für iPhones: Epic Games bringt Store auf iOS und Android

Der Epic Games Stores ist jetzt auf Mobilgeräten verfügbar. Die Gängelung durch Apple und Google bleibe ein gravierendes Problem, sagt der Spieleriese.

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Epic Games Store mit Fortnite auf einem iPhone in der EU.​

Epic Games Store mit Fortnite auf einem iPhone in der EU.

(Bild: Montage Mac & i)

Lesezeit: 3 Min.

Der Epic Games Store ist jetzt als App für Android und iOS verfügbar. Das teilte die Spielefirma am Freitag mit. Der Start auf Android erfolgt global, auf iOS nur innerhalb der EU, denn nur hier ist es bislang möglich, andere Marktplätze auf dem iPhone zu installieren. Damit bringt Epic zugleich Fortnite zurück auf iOS. Das Spiel will der Anbieter aber parallel auch über andere App-Läden zum Download anbieten, darunter AltStore PAL und Aptoide.

Neben Fortnite sind bislang nur die beiden andere Spieletitel Fall Guys und Rocket League Sideswipe im Epic Games Store verfügbar, bei denen Epic als Publisher beteiligt ist. Im Android-Store gibt es außerdem das Tool Postparty.

Epic zeigte sich in einer Mitteilung zufrieden darüber, jetzt auch auf Mobilgeräten präsent zu sein, "wie es auf offenen Plattformen wie PC und Mac schon immer möglich war". Zugleich kritisierte das Unternehmen, dass sowohl Apple als auch Google die Installation von anderen Marktplätzen durch "ein minderwertiges Installationserlebnis mit mehreren Schritten, verwirrende Geräteeinstellungen und abschreckende Bildschirmseiten" unnötig erschweren würden. Man kämpfe weiterhin gegen solche Entwicklereinschränkungen durch die Plattformbetreiber.

Epic Games streitet inzwischen seit Jahren mit Apple und Google. Während der Spieleriese seine große US-Kartellklage gegen Apple in nahezu allen Punkten verlor, gewann Epic im Anschluss gegen Google. Was sich hier konkret in Android und dem Google Play Store ändern muss, wird derzeit vor einem US-Gericht verhandelt. Der zuständige Richter drohte Google bereits an, "die Barrieren niederzureißen".

Auch die juristische Auseinandersetzung mit Apple ist noch nicht abgeschlossen. In den USA wird derzeit darüber verhandelt, in welcher Form Apple in Apps etwa Links auf Webseiten der Anbieter zulassen muss.

Die Rechtsstreitigkeiten hätten Epic inzwischen rund 1 Milliarde US-Dollar gekostet, betonte Epic-Gründer Tim Sweeney gegenüber dem US-Journalisten Stephen Totilo – das sei es aber wert gewesen. Vor der US-Presse lobte Sweeney zudem den Digital Markets Act in der EU, der die Öffnung für alternative App-Marktplätze vorschreibt. Apple hätte aus iOS eine "fantastische offene Plattform" machen können, wird Sweeney von Wired zitiert – stattdessen hätte der iPhone-Hersteller das "furchtbar" gestaltet. Apples Vorgaben für Entwickler über den alternativen App-Vertrieb würden derzeit auch andere Partner davon abhalten, ihre Spiele im mobilen Epic Games Store anzubieten.

(lbe)