Android-Store Aptoide kommt auf EU-iPhones – mit In-App-Käufen

Die Google-Play-Alternative Aptoide will auf iPhones. In dem Store vertriebene Spiele setzen auf direkt abgerechnete Käufe. Das hat Apple lange blockiert.

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Aptoide startet mit einem mehr als zweifelhaften Verweis auf den D-Day am 6. Juni.

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In der EU startet eine weitere App-Store-Alternative für iPhones: Der aus Android bekannte Anbieter Aptoide stellt den gleichnamigen App-Laden nun auch für iOS zum Download bereit. Derzeit heißt es auf der Webseite, der Start erfolge erst am 6. Juni und man müsse sich in eine Warteliste eintragen, es gebe zu Beginn nur begrenzten Zugriff – auf einem iPhone der Mac & i-Redaktion ließ sich die App aber direkt installieren.

Im Unterschied zur Android-Version sind in dem iOS-Laden aktuell nur Spiele zu finden, und zwar lediglich acht Stück. Ob in Zukunft auch Apps aus anderen Kategorien dort erscheinen, bleibt vorerst unklar. Jeden Tag kämen neue Apps und Spiele hinzu, verspricht der Anbieter jedenfalls. Auf der Startseite werden derzeit "Spiele der Woche" angepriesen, die sich auf iPhones allerdings nicht herunterladen lassen.

Aus Aptoide geladene Apps können In-App-Käufe anbieten, die der Anbieter direkt abrechnet – etwa per Kreditkarte oder PayPal. Das hat Apple bislang strikt untersagt, In-App-Käufe durften nur über die Bezahlschnittstelle des iPhone-Herstellers bezahlt werden. Daran ist auch Apples Provision geknüpft. Inzwischen erlaubt Apple auf Druck von Regulierern externe Links für Einkäufe, veranschlagt für solche Käufe im Web aber weiterhin eine hohe Provision.

Per Sideloading oder auf alternativen App-Marktplätze vertriebene Apps können In-App-Käufe erstmals direkt abrechnen, ohne dafür Provision an Apple zahlen zu müssen. Hier gilt allerdings ein neues, ebenso umstrittenes Gebührenmodell des iPhone-Konzerns, das erstmals nach App-Installationen abrechnet. App-Marktplätze müssen für jede frische Installation auf einem iPhone jeweils 50 Cent (pro Jahr) an Apple zahlen, einzelne Apps ebenfalls, sobald sie die Marke von 1 Million Downloads überschreiten.

Die hauseigene Kaufschnittstelle habe Apple abgenickt, betonte Aptoide gegenüber The Verge. Man stelle den Entwicklern eine SDK zur Verfügung. Bonus-Systeme und In-Game-Währungen scheinen auch ein Hauptgeschäftsmodell des Anbieters zu sein. Aptoide stellt den Entwicklern für In-App-Käufe offenbar ebenfalls eine Provision oder Gebühr in Rechnung – wie hoch diese ist, bleibt vorerst unklar.

Aptoide ist seit dem Stichtag des Digital Markets Acts Anfang März der inzwischen vierte alternative App-Marktplatz für iPhones in der EU. Richtig frei verfügbar ist allerdings keiner davon: Zugriff auf AltStore PAL gibt es nur als Jahresabo, Setapp ist noch in der geschlossenen Beta-Phase, Mobivention gibt es nur gezielt für Firmenkunden.

(lbe)