Foto-Handy: Erste EindrĂĽcke vom Sony Ericsson T610
Das Multimedia-Handy T610 von Sony Ericsson soll das erfolgreiche T68i als mobilen Alleskönner in der Hosentasche ablösen.
Klein, schick und vielseitig: Das Multimedia-Handy T610 von Sony Ericsson kommt als Nachfolger des erfolgreichen T68i mit einer eingebauten Digitalkamera. Während manche Provider in Österreich immer noch auf Nokias Kamera-Smartphone 3650 warten, bekommen die Finnen nun Konkurrenz vom japanisch-schwedischen Mitbewerber.
Das schicke Alu-Gehäuse vom schwedischen Star-Designer Eric Ahlgren ist auch in rot oder blau zu haben. Auf den ersten Blick fehlen die üblichen Tasten zum Beginnen bzw. Beenden von Anrufen. Deren Funktion haben beim 102 mm × 44 mm × 20 mm großen und 95 Gramm schweren T610 die beiden Softkeys unterhalb des Displays übernommen.
Das 128 × 160 Pixel große STN-Display mit einer Farbauflösung von 16 Bit (65.536 Farben) ist in Innenräumen und im Schatten gut lesbar, im hellen Sonnenlicht erkennt man jedoch kaum noch etwas – ein kontraststärkeres TFT-Display wäre hier die bessere, wenn auch teurere Lösung gewesen.
Mit dem Tribandgerät T610 kann man nicht nur in europäischen D- und E-Netzen (900 und 1800 MHz), sondern auch in US-amerikanischen 1900-MHz-GSM-Netzen telefonieren. Bei den ersten Seriengeräten schlich sich jedoch ein störender Mangel ein: Beim Fernsprechen pfeift und rauscht es im Lautsprecher ganz ordentlich. Laut Sony Ericsson soll dieses Problem mittlerweile gelöst sein.
Mit dem kleinen Joystick unter dem Display navigiert man durch die Menüs. Im Ruhezustand sind die vier Richtungen mit verschiedenen Funktionen belegt, die sich jedoch nicht frei konfigurieren lassen. So passiert es häufig, dass man durch Bewegung des Joysticks nach oben in den zügig arbeitenden WAP-2.0-Browser gelangt, ohne es zu wollen. Die Bedienerführung lehnt sich stark an das T68i an, die Firmware wurde aber gründlich überarbeitet. Wartezeiten, wie sie beim Navigieren durch die Menüs des T68i noch üblich waren, fallen beim Bedienen des T610 kaum noch auf.
Die eingebaute Kamera bietet Bildauflösungen in zwei einstellbaren Größen bis maximal 288 × 352 Pixel (CIF-Auflösung), das Kameramodul des T68i liefert dagegen auf Wunsch Bilder in VGA-Auflösung (640 × 480 Pixel). Videoaufnahmen sind nicht möglich. Das Objektiv der Kamera auf der Rückseite des Handys ist etwa einen Millimeter im Gehäuse versenkt, sodass die Linse nicht so schnell verkratzen kann. Ein eigener Schutz für die Linse wäre dennoch praktischer gewesen, denn sie verschmutzt recht schnell. Sony Ericsson spendiert dafür dem T610 ein Putztüchlein, mit dem man Objektiv und Alu-Gehäuse wieder zum Glänzen bringen kann.
Bilder lassen sich als Multimedia-Nachricht (MMS) verschicken oder ĂĽber die Quickshare-Funktion via Bluetooth schnell und einfach an andere Mobiltelefone oder PCs ĂĽbermitteln. Der interne, nicht erweiterbare Speicher ist mit zwei MByte jedoch etwas klein geraten.
Für schnellen Internetzugang sorgen die Datendienste GPRS (General Packet Radio Service) und HSCSD (High Speed Circuit Swiched Data). Der paketorientierte Dienst GPRS (Multislot-Klasse 8) empfängt bis zu 53,6 kBit/s und sendet maximal 13,4 kBit/s. Während GPRS über ein Gateway beim Netzbetreiber nur den Weg übers Internet kennt, lassen sich mit dem verbindungsorientierten HSCSD Gegenstellen wie Modems oder ISDN-Karten direkt anwählen. Das T610 erreicht mit HSCSD maximal 28,8 kBit/s. Dieser Dienst wird in Deutschland jedoch nur von Vodafone und E-Plus, in Österreich bislang ausschließlich von One angeboten.
Kontakt zu PCs und anderen mobilen Endgeräten nimmt das T610 mittels Bluetooth, IrDA oder optional erhältlichem Datenkabel (USB oder RS232) auf. Typisch für Sony Ericsson ist die gute Bluetooth-Funktion: Das T610 wartet mit Profilen für Internet-Einwahl (DUN), Datenübertragung (FT), den Austausch von elektronischen Visitenkarten (Object Push) und serielle Schnittstellen (SPP) auf. Zum Ankoppeln von Bluetooth-Headsets gibt es sowohl das Headset-Profil als auch das für Auto-Freisprecheinrichtungen gedachte Handsfree-Profil.
Die Synchronisation von Kalender, Kontakten und Aufgaben mit Microsoft Outlook funktioniert mit der beigelegten Software auf Anhieb. Zum Datenabgleich per Mobilfunk hat Sony Ericsson dem T610 auch SyncML spendiert. Auf der CD finden sich zusätzlich ein MMS-Studio und ein Bildbarbeitungs-Tool. Das Sony Ericsson kostet in Deutschland ohne Vertrag rund 450 Euro. In Österreich werden etwa 500 Euro fällig. (Georg Holzer) / (rop)