Porträt: Mahmoud Dabdoub hält den Wandel Leipzigs mit der Kamera fest

Seite 2: Aufnahmen der "kleinen Bürger"

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Im Gegensatz zum bunten und lebhaften, aber vom Krieg erschütterten Beirut, wo er sein Abitur machte, war Leipzig eine Friedensoase, erinnert sich der Mann mit schwarzem Haar und leicht ergrautem Bart. Durch seine Fotografien über den Krieg im Libanon bekam der damals 23-Jährige 1981 einen Studienplatz an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) in Leipzig sowie frühe Anerkennung unter Fachkollegen.

(Bild: Mahmoud Dabdoub)

In den 2000er Jahren wurden seine Bilder aus dem Libanon und Palästina mit internationalen Preisen ausgezeichnet. Unter anderem 2004 mit einer Goldmedaille beim Internationalen Arabisch-Europäischen Fotofestival in Hamburg.

Mit den unzähligen Aufnahmen der "kleinen Bürger" in der DDR hielt Mahmoud Dabdoub sein neues Zuhause fest. "Zwar waren es Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Aber mit der Offenheit und Herzlichkeit der Menschen mir gegenüber, haben sie den Fotos eine menschliche Farbe verpasst." Heute seien die Menschen viel verhaltener, sagt Dabdoub. Dies sei eben auch der Wandel.

"Die Kamera war sein ständiges Notizbuch, der Alltag das ihn beschäftigende Generalthema", erinnert sich Dabdoubs HGB-Professor Helfried Strauß. "Er hat die Bilder der 'kleinen Leute' immer auf seine vorbehaltlose Weise voller Hinwendung und liebevollem Interesse gesammelt. Jeder, der ihm begegnete, war es wert, aufgenommen zu werden." Dabdoub fühlte sich schnell in der Fremde wohl.