Foxconn: Einige iPhone-Arbeiter wollen nach Covid-Ausbruch nicht mehr

Die weltgrößte iPhone-Herstellung in Zhengzhou erlebt einen Corona-Ausbruch. Das führt dazu, dass Mitarbeiter hingeschmissen haben. Foxconn reagiert mit Geld.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 24 Kommentare lesen
Tim Cook bei Foxconn in China

Apple-Chef Tim Cook bei Foxconn in frĂĽheren Jahren.

(Bild: Apple)

Update
Lesezeit: 3 Min.

Das als weltgrößte iPhone-Fabrik geltende Werk des Apple-Endfertigers Foxconn im chinesischen Zhengzhou hat ein Problem mit dem Halten von Arbeitskräften. Nach neuerlichen Corona-Ausbrüchen, denen in China stets mit harten Lockdown-Maßnahmen begegnet wird, fürchten Mitarbeiter um ihre Sicherheit. Einige hätten deshalb schon hingeschmissen, schreibt das Wall Street Journal.

Es sei "zu gefährlich, um zur Arbeit zu gehen", sagte ein 21-jähriger Mitarbeiter dem Blatt, der selbst in einem der von Foxconn gestellten Schlafräume bleiben muss. Der Apple-Lieferant hatte zuvor verneint, dass es in dem Werk mit rund 300.000 Mitarbeitern zu Infektionen bei 20.000 Arbeitern gekommen sei. Er glaube nicht an geringe Infektionszahlen, so der Mitarbeiter. Seitens der Stadtregierung hieß es, dass es in der gesamten Region Zhengzhou 95 Fälle in vier Tagen gegeben habe. Was wenig klingt, ist für die Kommunistische Partei bereits ein Grund für Massentests und Lockdowns. Die Foxconn-Mitarbeiter müssen deshalb in einer "Blase" leben, die um das Werk gebildet wurde. Sie dürfen das Gelände nicht verlassen und müssen sich schnellstmöglich zum Arbeitsplatz und zurück in ihre eigenen Räumlichkeiten begeben.

In einem Foxconn-Statement vom Mittwoch hieß es, die Produktion sei "relativ stabil" und man bleibe bei seiner Produktionsvorhersage für das aktuelle Quartal, da "die Auswirkungen des Ausbruchs kontrollierbar" seien. Apple wollte den COVID-Ausbruch bei Foxconn nicht kommentieren. Allerdings hatte Finanzchef Luca Maestri bei der Bekanntgabe der jüngsten Quartalszahlen eingeräumt, man habe Probleme, ausreichend 14-Pro- und 14-Pro-Max-Modelle des iPhone auszuliefern, da die Nachfrage "hoch" sei.

Foxconn, ein taiwanischer Konzern mit Produktionsstätten vor allem in China, aber auch in weiteren asiatischen Ländern und in Brasilien, versucht nun, Mitarbeiter mit Bonuszahlungen zu halten. Jeder, der alle Schichten zwischen dem 26. Oktober und dem 11. November annimmt, bekommt 1500 Yuan, also rund 210 Euro. Das entspricht rund 20 Prozent des monatlichen Durchschnittseinkommens von normalen Foxconn-Arbeitern.

Gleichzeitig wies Foxconn Berichte zurück, es gebe Probleme bei der Versorgung der Mitarbeiter mit Nahrungsmitteln und Medikamenten. Man biete zudem Transportmöglichkeiten für alljene an, die die Fabrik verlassen und nach Hause zurückkehren wollen – viele der Mitarbeiter sind Wanderarbeiter. Foxconn versucht zudem, die Produktionskapazität in anderen Fabriken ohne COVID-Vorfälle zu steigern, um die iPhone-Stückzahlen zu kompensieren.

[Update 01.11.22 17:14 Uhr:] Einem weiteren Bericht zufolge können Foxconn-Arbeiter, die durcharbeiten, nochmals deutlich höhere Bonuszahlungen erhalten – bis zu 15.000 Yuan (2080 Euro) seien drin. Der Standardbonus steige auf 5000 Yuan, knapp 700 Euro.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)