Frauscher und Porsche: Elektrosportboot 850 Fantom Air auf Testfahrt vorgestellt

Frauscher und Porsche haben ihr gemeinsames Elektrosportboot 850 Fantom Air auf dem Gardasee vorgestellt. Erste Interessierte können das Boot bereits erwerben.

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(Bild: Frauscher x Porsche)

Lesezeit: 4 Min.

Der Sportwagenhersteller Porsche und die Bootswerft Frauscher haben das erste Serienmodell ihres elektrisch angetriebenen Sportbootes 850 Fantom Air der Öffentlichkeit bei Testfahrten auf dem Gardasee vorgestellt. In dem Boot steckt Antriebstechnik, die auf der des künftigen vollelektrischen Porsche Macan basiert. Die auf 25 Boote limitierte First Edition kann nun geordert werden.

In dem Frauscher x Porsche 850 Fantom Air haben die Unternehmen Antriebselemente von Porsches Premium Plattform Electric (PPE) speziell für den Betrieb in einem Boot angepasst und eingebaut. Die Plattform ist noch neu und soll erst im künftigen kompakten Elektro-SUV Porsche Macan zum Einsatz kommen.

Teil davon ist eine permanenterregte Synchron-Elektromaschine (PSM). Deren Leistung wurde für den Einsatz in der 850 Fantom Air auf 400 kW begrenzt und die nötige Leistungselektronik entsprechend angepasst. Der Elektromotor ist im Heck untergebracht und überträgt seine Kraft über einen Z-Antrieb auf die Welle und die Schiffsschraube.

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Ebenfalls von der PPE stammt der Lithium-Ionen-Akku mit 100 kWh. Sie ist unter der Liegefläche am Heck der 850 Fantom Air untergebracht. Die Ingenieure haben die Batterie mit Drahtseildämpfern aufgehängt, um die bei typischer Fahrt auftretenden Stöße auffangen zu können. Geladen wird der Akku dank 800-Volt-Technik an Gleichstrom-Schnellladestationen in 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent, versprechen Porsche und Frauscher. Da an Häfen aber hauptsächlich Wechselstromsteckdosen vorhanden sind, ist ein zusätzlicher 11-kW-Gleichstromlader enthalten, mit dem der Akku ebenfalls geladen werden kann.

Ähnlich eines "Fahrerlebnisschalters" lässt sich mit vorprogrammierten Fahrmodi die Antriebscharakteristik einstellen, also etwa das Ansprechverhalten und die jeweilige Höchstgeschwindigkeit verändern. Zur Auswahl stehen die Modi Docking, Range, Sport und Sport Plus. Im Docking Modus ist die Höchstgeschwindigkeit beispielsweise auf 8 kn (Knoten), etwa 15 km/h begrenzt.

In der Spitze fährt das Sportboot abgeregelt 85 km/h, die Cruising-Geschwindigkeit liegt bei 41 km/h. Diese ermöglicht eine Fahrzeit von einer Stunde, bis der Akku neu geladen werden muss. Bei langsamerer Fahrt ist eine Reichweite von 100 km möglich. In einem Mix aus Schnell- und Langsamfahrten soll das Boot etwa zwei bis drei Stunden lang mit einer Akkufüllung unterwegs sein können, schreiben Frauscher und Porsche.

Die elektrisch angetriebene 850 Fantom Air ist 8,67 m lang und 2,49 m breit und hat damit die gleichen Ausmaße wie der 585 Daydreamer von Frauscher, der mit einem Verbrennungsmotor ausgestattet ist. Die Fahreigenschaften der Elektro-Version sollen jedoch deutlich über denen der Verbrenner-Version liegen, versprechen beide Unternehmen. So seien die Höchstgeschwindigkeit, die Beschleunigung und das Handling besser.

Das Boot bietet Platz für bis zu neun Personen, die es sich auf einer Liegefläche im Heck- und Polsterbänke am Bug bequem machen können. Der frei stehende Steuerstand und das Cockpit wurden von Porsche designt. Die analogen Instrumente sind dabei an denen aus Sportwagen von Porsche angelehnt. Das gilt auch für das Steuerrad und die Sitze.

Das Sportboot ist zusätzlich mit einer LED-Ambiente- und Unterwasserbeleuchtung ausgestattet. Die Farbe des Bootes und der Innenausstattung ist in verschiedenen Farben konfigurierbar. Die Außenfarbe kann aus der Farbpalette der Straßenfahrzeuge gewählt werden.

Zunächst ist die Frauscher x Porsche 850 Fantom Air in einer First Edition auf 25 Stück limitiert. Der Einstiegspreis beträgt 561.700 Euro netto. Freizeitkapitäne können sich bereits jetzt registrieren, um eines der Boote zu ergattern. Ausgeliefert werden soll es dann ab 2024.

(olb)