Freenet-Chef rechnet nicht mit Zerschlagung

Eckhard Spoerr, Vorstandschef von Freenet, hält eine Zerschlagung des Unternehmens für unwahrscheinlich – nur Wettbewerber Drillisch wolle dies.

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Eckhard Spoerr, Vorstandschef der Freenet AG, bemühte sich im Gespräch mit der Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag" um Entwarnung in Bezug auf die von einigen Investoren geforderte, vom Vorstand jedoch abgelehnte Zerschlagung des Internet- und Telekommunikationsdienstleisters. Wie das Blatt in einer Vorabmeldung mitteilt, erwartet Spoerr nicht, dass Freenet zerschlagen wird – diese Forderung halte nur Aktionär und Mitbewerber Drillisch nachhaltig aufrecht. "Viele Aktionäre, mit denen wir Kontakt haben, sehen eine Zerschlagung weder im Gesellschaftsinteresse noch als adäquates Mittel, den Wert zu steigern", so Spoerr.

Das Telekommunikationsunternehmen Drillisch, das acht Prozent der Freenet-Aktien hält, forderte bereits Ende Juni gemeinsam mit dem Hegde-Fonds-Manager Florian Homm und der britischen Fondsgesellschaft Hermes die Zerschlagung von Freenet. Nach Informationen der "Euro am Sonntag" soll allerdings auch Großaktionär Vatas, der 18 Prozent der Anteile an Freenet hält, eine Investmentbank mit der Prüfung verschiedener Szenarien beauftragt haben -- zu diesen Szenarien gehöre auch eine mögliche Zerschlagung des Unternehmens.

Auf die Frage des Blattes, ob man den gesamten Konzern auch an einen Finanzinvestor verkaufen würde, reagierte Spoerr ablehnend: "Darüber entscheiden die Aktionäre. Ich denke aber, dass ein strategischer Investor als Käufer besser wäre."

Ein Finanzinvestor, so der Vorstandsschef, würde nicht zu einer Konsolidierung der Branche beitragen, "zumindest nicht im ersten Schritt." Am kommenden Freitag, dem 20. Juli, findet die Hauptversammlung der Freenet AG statt. Beobachter erwarten, dass dann Entscheidungen über die weitere Strategie fallen. (psz)