Freitag: Cyber-Attacke auf T-Mobile USA, Netflix mit überraschendem Ergebnis
Millionen Handy-Kunden betroffen + Netflix mit Umsatzplus und Gewinn + TikTok droht EU-Verbot + Suche nach Quanten-sicherer Kryptografie + Amazons teurere Musik
Die US-Tochter der deutschen Telekom ist Opfer einer weiteren Hacker-Attacke geworden. Es seien zwar rund 37 Millionen Kunden betroffen, aber keine hochsensiblen Daten erbeutet worden, erklärt der drittgrößte Mobilfunker der USA. Dessen Aktienkurs erlitt einen kleinen Dämpfer. Ganz anderes dagegen Netflix, dessen Kurs etwas nach oben sprang. Denn für das vierte Quartal meldet der Streaming-Dienst zwar kaum Umsatzzuwachs und eine geringere Marge, aber immerhin keinen Verlust. Zudem steigt die Zahl der Bezahl-Abos wieder an. 2023 sieht das Management rosig, denn dann sollen diejenigen, die ihr Netflix-Abonnement mit Dritten teilen, dafür verstärkt zur Kasse gebeten werden – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Cyberkriminelle haben sich Zugriff auf Daten von rund 37 Millionen Kunden der Telekom-Tochter T-Mobile US verschafft. Mithilfe externer Experten sei die Quelle des Angriffs gefunden und dieser binnen eines Tages nach Bekanntwerden gestoppt worden. Die Untersuchungen liefen noch, derzeit gebe es aber keine Hinweise, dass es gelungen sei, ins System oder Netzwerk einzudringen. Den Angaben des Unternehmens zufolge geht es nicht um hochsensible Kundendaten. Die Angreifer hatten demnach keinen Zugriff auf Passwörter, Kreditkarten- oder Sozialversicherungsnummern: Erneut Cyber-Angriff auf T-Mobile US – rund 37 Millionen Kunden betroffen.
Streaming-Anbieter Netflix hat im vierten Quartal 2022 den Umsatz im Jahresabstand um fast zwei Prozent erhöht. Parallel ist die Zahl tatsächlich bezahlter Abos um vier Prozent auf 231 Millionen gestiegen. Die Abos bringen im Durchschnitt also geringfügig weniger ein. In Europa, dem Nahen Osten und Afrika ist dieser Rückgang mit mehr als zehn Prozent besonders stark. Das liegt vor allem am 2022 stark gesunkenen Eurokurs. Dazu verzeichnete Netflix einen Einbruch beim Vorsteuergewinn, erst eine Steuergutschrift beschönigte das Ergebnis: Netflix überrascht beim Umsatz, schafft kleinen Nettogewinn.
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Die EU-Kommission hat dem Chef der Video-App TikTok weitreichende Sanktionen angedroht, sollte sich sein Unternehmen in Zukunft nicht an europäische Regeln halten. Es sei nicht hinnehmbar, dass Nutzer über scheinbar lustige und harmlose Features innerhalb von wenigen Sekunden zu gefährlichen und manchmal sogar lebensbedrohlichen Inhalten gelangten, teilte EU-Kommissar Thierry Breton mit. Breton gab sich zudem besorgt darüber, dass TikTok mit der App Journalisten überwacht und personenbezogene Daten an Orte außerhalb Europas übermittelt: EU droht TikTok mit Verbot wegen lebensgefährlicher Videos.
Das Domain Name System (DNS) ist gegen Angreifer durch verschiedene Sicherheitsmechanismen geschützt, damit Internetnutzern keine falschen IP-Adressen untergeschoben werden, um diese auf gefälschte Webseiten zu locken und Zugangsdaten zu erbeuten. Doch die derzeitige Sicherheit basiert auf herkömmlichen Algorithmen, die Attacken mit künftigen Quantencomputern wahrscheinlich nicht standhalten werden. Deshalb werden neue, Quantencomputer-sichere Algorithmen gesucht. Einige neue Chiffrieralgorithmen wurden jetzt auf ihre Eignung überprüft: Die schwierige Suche nach Quantencomputer-sicherer Kryptografie.
Amazon erhöht die Preise einzelner Abos seines Musikstreamingdienstes Music Unlimited. Über die bevorstehenden Preiserhöhungen werden betroffene Kundinnen und Kunden aktuell per Mail benachrichtigt. Darin begründet das Unternehmen die um monatlich 1 bis 2 Euro höheren Abopreise mit gestiegenen Kosten. Die Preiserhöhungen treten ab dem 21. Februar in Kraft, bestehende Verträge werden zum nächsten Abrechnungszeitraum umgestellt. Prime-Mitglieder, die das Einzelabonnement von Amazon Music Unlimited abonnieren, zahlen weiterhin 9 Euro im Monat: Amazon dreht an der Preisschraube von Music Unlimited.
Auch noch wichtig:
- Es ist die größte Kündigungswelle bei Amazon: 18.000 Mitarbeiter weltweit müssen gehen. Zunächst erfahren das nur jene in den USA, Kanada und Costa Rica: Amazon schmeißt weltweit 18.000 Mitarbeiter raus.
- Miniaturisierung zahlt sich an Japans Automarkt groß aus. Das Segment der Kleinstwagen dominiert Japans Top-10, die angeführt werden von einem Mini-Auto in Toastbrot-Form: Hondas N-Box ist in Japan der Bestseller des Jahres.
- Aufgrund einer Gefährdungsanalyse dürfen Elektro-, Plug-in-Hybrid- und Brennstoffzellenautos bei der norwegischen Reederei Havila nicht mehr an Bord: Norwegische Fährgesellschaft befördert keine E-Autos mehr.
- Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber sagt, gute Webseiten verwenden nur technisch notwendige Cookies. Eine Lösung für kommerzielle Seiten hat er nicht: "Gut gemachte und faire Internetseite benötigt kein Cookie-Banner".
- Postfilialen sind insbesondere auf dem Land nicht immer leicht zu erreichen. Laut Post gibt es circa 140 "unbesetzte Pflichtstandorte" in Deutschland: Die Post hat nicht genug Filialen auf dem Land.
- Am Sonntag beginnt das neue chinesische Jahr des Hasen. Im Rahmen des traditionellen Neujahrsfests (oder auch Frühlingsfests) stehen China und Taiwan praktisch still von heute bis einschließlich 29. Januar.
(fds)