Freitag: Festnahmen nach Olympia-Hassreden, Oppos Ambitionen trotz Patentstreit
Online-Hass von Franzosen + Oppos Ăśbersee-Wachstum + Folgen von Solarwinds + Windows-Update fĂĽr Copilot + Linux-Maintainer gefeuert + Verbraucherschutz-Podcast
Frankreich greift nach antisemitischen und homophoben Beschimpfungen sowie Morddrohungen gegen Thomas Jolly durch. Bislang sind 7 Franzosen in Haft, weitere Festnahmen dürften folgen. Jolly wird aufgrund der von ihm inszenierten Eröffnungs- und Abschlusszeremonien der Olympischen Spiele 2024 online beleidigt und bedroht. Derweil verstärkt Oppo als viertgrößter Smartphone-Hersteller der Welt seine internationalen Ambitionen. Der chinesische Hersteller will in Lateinamerika und in Europa wachsen, vor allem im Premium-Segment. In Deutschland sind aktuelle Modelle wegen Patentstreitigkeiten derzeit allerdings nicht erhältlich. In den USA holt die Vergangenheit einige große IT-Firmen ein. Es geht um die Spionageoperation bei Solarwinds, die zunächst vielen Firmen schadete. Die Offenlegung gegenüber den Eigentümern nahmen aber nicht alle genau. Das kostet die betroffenen Unternehmen Millionen US-Dollar – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Eine "erste Welle" an Verhaftungen von Hasspostern in Frankreich melden französische Medien. Dortige Behörden haben von Dienstag bis Donnerstag sechs Männer und eine Frau verhaftet. Sie werden am 5. März 2025 vor Gericht gestellt, weil sie mit Hass gegen Thomas Jolly erfüllte Beiträge online gestellt haben sollen. Jolly war künstlerischer Leiter der Eröffnungs- und Schlusszeremonie der Olympischen Spiele 2024. Über ihn hat sich online eine Welle des Hasses ergossen. Die illegalen Postings sind geprägt von Antisemitismus und Homophobie, und enthalten teilweise auch Morddrohungen. Die ersten Verhaftungen waren wohl nur der Auftakt zu einer größeren Verhaftungswelle in Frankreich: Regisseur der Olympischen Spiele belästigt.
Der chinesische Smartphone-Hersteller Oppo plant den Ausbau der internationalen Aktivitäten in wichtigen Schlüsselmärkten Europas und Lateinamerikas. Dabei stehen Premium-Geräte im Vordergrund, in diesem Bereich sieht Oppo größeres Wachstumspotenzial. Zudem werden die Produktionskapazitäten in anderen Ländern als China weiter ausgebaut. In Deutschland sind die neuen Handymodelle dieses Herstellers aufgrund von Patentstreitigkeiten momentan aber offiziell nicht zu bekommen. Der Patentstreit mit Nokia ist zwar beigelegt, aber vorgeblich verletzt Oppo auch Patente von InterDigital, einem der berüchtigtsten Patentverwerter der USA: Smartphone-Hersteller Oppo will in Europa und Lateinamerika weiter wachsen.
"Das Ausmaß wesentlicher Verletzungen der IT-Sicherheit herunterzuspielen, ist eine schlechte Strategie." Das schreibt Jorge G. Tenreiro von der US-Kapitalmarktbehörde SEC börsennotierten Firmen ins Stammbuch. Die Behörde hat gerade Unisys, Avaya, Check Point und Mimecast bestraft, weil sie die Auswirkungen von Angriffen über Solarwinds Orion kleingeredet haben. Mutmaßlich staatlichen Hackern Russlands ist es 2019 gelungen, SolarWinds' Orion-Plattform zu kompromittieren. SolarWinds vertreibt Netzwerk- und Sicherheitsprodukte, die damals mehr als 300.000 Kunden weltweit eingesetzt haben. Diese haben ihre Aktionäre und Partner daraufhin nicht immer ausreichend informiert und bei Solarwinds Orion geschummelt: Börsenaufsicht bestraft IT-Firmen.
Microsoft hat die Update-Vorschauen im Oktober für Windows 11 23H2, 22H2 sowie Windows 10 22H2 veröffentlicht. Zu den wichtigen Neuerungen zählen etwa eine umstellbare Copilot-Taste oder eine optimierte Akkunutzung. Die Vorschau für Windows 11 24H2 ist seit dem Donnerstagabend nun auch verfügbar. Damit ist nun etwa konfigurierbar, welche Anwendung die Copilot-Taste öffnen soll. Die auf neuerer Hardware vorhandene Taste öffnet in der Regel die Copilot-App. In den Einstellungen lassen sich nun auch andere Apps auswählen. Zudem wurden kleinere Ärgernisse korrigiert mit der Windows-Update-Vorschau: Stromverbrauch und umkonfigurierbare Copilot-Taste.
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Ein Dutzend Kernel-Maintainer sind aus der offiziellen Linux-Datei der Entwickler herausgeflogen. Greg Kroah-Hartman, die Nummer Zwei des Linux-Projekts, hat sie im Rahmen eines Patches aus MAINTAINERS mit wenigen Worten entfernt: "Einige Einträge wegen diverser Compliance-Anforderungen gelöscht. Sie können in der Zukunft zurückkommen, falls ausreichende Dokumentation bereitgestellt wird." Was genau das bedeutet, wollte Kroah-Hartman nicht erklären. Jedoch fällt auf, dass die meisten betroffenen Maintainer eine .ru-Adresse verwenden. Kurz darauf ließ Linus Torvalds jedoch klarer durchscheinen, was die Gründe sind, nämlich die weltweiten Sanktionen gegen Russland. Deshalb wurden russische Maintainer entfernt und Torvalds sagt: "Benutzt den Brei, den ihr Hirn nennt".
Was tun, wenn man ein Paket an die falsche Adresse zurücksendet und der Empfänger, namentlich Amazon, weigert sich, das Paket zurückzugeben? Im c’t-Verbraucherschutz-Podcast klären wir, dass man auf Herausgabe des Eigentums bestehen kann. Im zugrunde liegenden Fall will ein Kunde zwei Pakete an zwei verschiedene Online-Händler zurückschicken und verwechselt dabei die beiden Pakete. Als er seinen Irrtum kurz darauf bemerkt, versucht er, das fälschlicherweise an Amazon geschickte Paket zurückzubekommen. Doch Amazons Kundenservice zeigt sich wenig kooperativ und statt einer einfachen Rücksendung verschwindet die Sendung in den Mühlen der Logistik. Darum geht es heute im c’t-Podcast "Vorsicht, Kunde": Paket bei Amazon verschollen.
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Auch noch wichtig:
- Satellitensysteme werden bald alle Mobilfunklöcher der Erde stopfen. Elon Musks Starlink-Dienst will aber versprochenen Speed auf Kosten anderer liefern: SpaceX fordert Ausnahmeregel für weltweiten Satellitenmobilfunk.
- Über Nachfrage am Jobmarkt müssen sich Informatik-Absolventen laut einer Analyse keine Sorgen machen. Die Top-Gehälter zum Einstieg streichen aber andere ein nach dem Uni-Abschluss: Informatiker am gefragtesten, Einstiegsgehalt 51.000 Euro.
- Neue Windows-Updates installieren sich bis zu 46 Prozent schneller. Gleichzeitig starten PCs flotter neu und CPUs werden entlastet: Microsoft zĂĽndet den Update-Turbo fĂĽr Windows 11.
- In San Francisco bilden 5,25-Zoll-Disketten eine Grundlage der Stadtbahn-Steuerung. Um das zu ändern, werden nun hunderte Millionen US-Dollar ausgegeben für die Stadtbahnen in San Francisco: Abschied von Disketten für 212 Millionen US-Dollar.
- Die Boxer-GS von BMW ist seit Jahren mit Riesenabstand das meistverkaufte Motorrad in Deutschland. Ihre neue Generation kann fast alles besser als zuvor schon. Das zeigt die BMW R 1300 GS im Test: Etwas erleichtert, weiterhin unschlagbar.
- Millionenfach installierte Android- und iOS-Apps enthalten hartkodierte Cloud-Zugangsdaten. Das gefährdet etwa die Privatsphäre: Millionenfach installierte Apps enthalten hartkodierte Cloud-Zugänge.
- Drei Jahre nach dem Start schiebt Kia einen gründlich überarbeiteten EV6 in die Verkaufsräume. Er bekommt größere Batterien und viel Feinschliff im Detail: Elektroauto Kia EV6 bekommt größere Batterien und kleineren Preis.
- Seit 15 Jahren streiten Brüssel und Intel über eine Milliardenstrafe gegen den Chipkonzern. Der hat sich nun womöglich endgültig durchgesetzt, denn Intel siegt vor dem EuGH: Keine 1,06 Milliarden Euro für Brüssel.
- Die IT-Sicherheitsbehörde CISA warnt vor aktuellen Angriffen auf eine Sharepoint-Schwachstelle. Sie ermöglicht Codeschmuggel: Angreifer missbrauchen Sharepoint-Sicherheitsleck für Codeschmuggel.
- In Eigenverwaltung will sich der eVTOL-Entwickler Lilium sanieren. Zwei Tochterfirmen sind insolvent, die Mutter könnte folgen: Lilium kündigt Insolvenz an.
- Die irische Datenschutzbehörde hat ein hohes Bußgeld gegen LinkedIn verhängt. Es geht bei der Strafe um die Analyse von Nutzerdaten und gezielte Werbung: Linkedin muss 310 Millionen Euro Bußgeld zahlen.
- Malware-Entwickler haben offenbar funktionsfähige Ransomware erstellt, die es auf macOS abgesehen hat: Sicherheitsforscher haben funktionsfähige macOS-Malware entdeckt.
(fds)