Freitag: Festnahmen nach Olympia-Hassreden, Oppos Ambitionen trotz Patentstreit

Online-Hass von Franzosen + Oppos Ăśbersee-Wachstum + Folgen von Solarwinds + Windows-Update fĂĽr Copilot + Linux-Maintainer gefeuert + Verbraucherschutz-Podcast

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Ausgestreckte Hand einer Person mit gespreizten Fingern; Freitag: Olympia-Hass, Oppo-Wachstum, Solarwinds-Folgen, Windows-Update, Maintainer-Sanktionen & Verbraucherschutz-Podcast

(Bild: 271 EAK MOTO/Shutterstock.com)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Frank Schräer

Frankreich greift nach antisemitischen und homophoben Beschimpfungen sowie Morddrohungen gegen Thomas Jolly durch. Bislang sind 7 Franzosen in Haft, weitere Festnahmen dürften folgen. Jolly wird aufgrund der von ihm inszenierten Eröffnungs- und Abschlusszeremonien der Olympischen Spiele 2024 online beleidigt und bedroht. Derweil verstärkt Oppo als viertgrößter Smartphone-Hersteller der Welt seine internationalen Ambitionen. Der chinesische Hersteller will in Lateinamerika und in Europa wachsen, vor allem im Premium-Segment. In Deutschland sind aktuelle Modelle wegen Patentstreitigkeiten derzeit allerdings nicht erhältlich. In den USA holt die Vergangenheit einige große IT-Firmen ein. Es geht um die Spionageoperation bei Solarwinds, die zunächst vielen Firmen schadete. Die Offenlegung gegenüber den Eigentümern nahmen aber nicht alle genau. Das kostet die betroffenen Unternehmen Millionen US-Dollar – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Eine "erste Welle" an Verhaftungen von Hasspostern in Frankreich melden französische Medien. Dortige Behörden haben von Dienstag bis Donnerstag sechs Männer und eine Frau verhaftet. Sie werden am 5. März 2025 vor Gericht gestellt, weil sie mit Hass gegen Thomas Jolly erfüllte Beiträge online gestellt haben sollen. Jolly war künstlerischer Leiter der Eröffnungs- und Schlusszeremonie der Olympischen Spiele 2024. Über ihn hat sich online eine Welle des Hasses ergossen. Die illegalen Postings sind geprägt von Antisemitismus und Homophobie, und enthalten teilweise auch Morddrohungen. Die ersten Verhaftungen waren wohl nur der Auftakt zu einer größeren Verhaftungswelle in Frankreich: Regisseur der Olympischen Spiele belästigt.

Der chinesische Smartphone-Hersteller Oppo plant den Ausbau der internationalen Aktivitäten in wichtigen Schlüsselmärkten Europas und Lateinamerikas. Dabei stehen Premium-Geräte im Vordergrund, in diesem Bereich sieht Oppo größeres Wachstumspotenzial. Zudem werden die Produktionskapazitäten in anderen Ländern als China weiter ausgebaut. In Deutschland sind die neuen Handymodelle dieses Herstellers aufgrund von Patentstreitigkeiten momentan aber offiziell nicht zu bekommen. Der Patentstreit mit Nokia ist zwar beigelegt, aber vorgeblich verletzt Oppo auch Patente von InterDigital, einem der berüchtigtsten Patentverwerter der USA: Smartphone-Hersteller Oppo will in Europa und Lateinamerika weiter wachsen.

"Das Ausmaß wesentlicher Verletzungen der IT-Sicherheit herunterzuspielen, ist eine schlechte Strategie." Das schreibt Jorge G. Tenreiro von der US-Kapitalmarktbehörde SEC börsennotierten Firmen ins Stammbuch. Die Behörde hat gerade Unisys, Avaya, Check Point und Mimecast bestraft, weil sie die Auswirkungen von Angriffen über Solarwinds Orion kleingeredet haben. Mutmaßlich staatlichen Hackern Russlands ist es 2019 gelungen, SolarWinds' Orion-Plattform zu kompromittieren. SolarWinds vertreibt Netzwerk- und Sicherheitsprodukte, die damals mehr als 300.000 Kunden weltweit eingesetzt haben. Diese haben ihre Aktionäre und Partner daraufhin nicht immer ausreichend informiert und bei Solarwinds Orion geschummelt: Börsenaufsicht bestraft IT-Firmen.

Microsoft hat die Update-Vorschauen im Oktober für Windows 11 23H2, 22H2 sowie Windows 10 22H2 veröffentlicht. Zu den wichtigen Neuerungen zählen etwa eine umstellbare Copilot-Taste oder eine optimierte Akkunutzung. Die Vorschau für Windows 11 24H2 ist seit dem Donnerstagabend nun auch verfügbar. Damit ist nun etwa konfigurierbar, welche Anwendung die Copilot-Taste öffnen soll. Die auf neuerer Hardware vorhandene Taste öffnet in der Regel die Copilot-App. In den Einstellungen lassen sich nun auch andere Apps auswählen. Zudem wurden kleinere Ärgernisse korrigiert mit der Windows-Update-Vorschau: Stromverbrauch und umkonfigurierbare Copilot-Taste.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Ein Dutzend Kernel-Maintainer sind aus der offiziellen Linux-Datei der Entwickler herausgeflogen. Greg Kroah-Hartman, die Nummer Zwei des Linux-Projekts, hat sie im Rahmen eines Patches aus MAINTAINERS mit wenigen Worten entfernt: "Einige Einträge wegen diverser Compliance-Anforderungen gelöscht. Sie können in der Zukunft zurückkommen, falls ausreichende Dokumentation bereitgestellt wird." Was genau das bedeutet, wollte Kroah-Hartman nicht erklären. Jedoch fällt auf, dass die meisten betroffenen Maintainer eine .ru-Adresse verwenden. Kurz darauf ließ Linus Torvalds jedoch klarer durchscheinen, was die Gründe sind, nämlich die weltweiten Sanktionen gegen Russland. Deshalb wurden russische Maintainer entfernt und Torvalds sagt: "Benutzt den Brei, den ihr Hirn nennt".

Was tun, wenn man ein Paket an die falsche Adresse zurücksendet und der Empfänger, namentlich Amazon, weigert sich, das Paket zurückzugeben? Im c’t-Verbraucherschutz-Podcast klären wir, dass man auf Herausgabe des Eigentums bestehen kann. Im zugrunde liegenden Fall will ein Kunde zwei Pakete an zwei verschiedene Online-Händler zurückschicken und verwechselt dabei die beiden Pakete. Als er seinen Irrtum kurz darauf bemerkt, versucht er, das fälschlicherweise an Amazon geschickte Paket zurückzubekommen. Doch Amazons Kundenservice zeigt sich wenig kooperativ und statt einer einfachen Rücksendung verschwindet die Sendung in den Mühlen der Logistik. Darum geht es heute im c’t-Podcast "Vorsicht, Kunde": Paket bei Amazon verschollen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externer Podcast (Podigee GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Podigee GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Auch noch wichtig:

(fds)