Freitag: Mini-Herzschrittmacher für Babys, Microsoft bremst Rechenzentrumsausbau
Schrittmacher mit Limit + Microsofts Planänderungen + Kupfer- zu Glasfaser-Migration + Facebook-Sperre rechtswidrig + 50 Jahre Microsoft + Datenschutz-Podcast

(Bild: Pasonglit Junuan/Shutterstock.com)
Ein neu entwickelter, winziger Herzschrittmacher für Babys ist chemisch so aufgebaut, dass er komplett abgebaut wird. Die zweite Operation zur Entnahme entfällt, wodurch die kleinen Körper weniger belastet werden. Möglich macht dies eine Aufteilung der Funktionen dieses Herzschrittmachers in der Größe eines Reiskorns. Derweil verlangsamt Microsoft angeblich die Pläne für neue Rechenzentren von Australien über London bis Chicago. Die Gründe sind unklar und wohl vielschichtig. An einigen Standorten könnten externe Einflüsse Bauarbeiten verzögern, aber in anderen Fällen hat Microsoft offenbar Verhandlungen noch vor Vertragsabschluss gestoppt. In Frankfurt am Main wird auf den Fiberdays 25 derzeit über die deutsche Migration von Kupfer- zu Glasfasernetzen gestritten. Von der Abschaltung des DSL-Netzes kann noch keine Rede sein. Denn in vielen Straßen ist Glasfaser bereits gelegt, aber vielen Anwohnern genügt die bisherige Kupferanbindung, sodass sie auf den Glasfaseranschluss verzichten – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Neugeborene mit Herzproblemen benötigen oft eine Operation und anschließend einen Herzschrittmacher, diesen in der Regel aber nur vorübergehend. Doch Einpflanzung und spätere Entfernung eines Herzschrittmachers sind belastend und riskant. Abhelfen soll ein winziges, selbstzerstörendes Gerät: der wahrscheinlich kleinste Herzschrittmacher der Welt. Dieser ist nach Angaben der Forschergruppe "etwas kleiner als ein Reiskorn". Man könnte ihn sogar in eine Spritze geben. Der Herzschrittmacher kann also nicht nur mittels Arterienkatheter dem Herzen zugeführt, sondern auch unter die Haut gespritzt werden. Der eigentliche Schrittmacher wird von einem externen Mess- und Steuermodul auf der Brust des Patienten gesteuert: Wohl kleinster Herzschrittmacher der Welt zerstört sich von selbst.
Die von Microsoft geplanten neuen Rechenzentren oder auch deren Ausbau nimmt der Konzern derzeit offenbar etwas zurück. Betroffen sind Projekte auf der ganzen Welt, heißt es. In einzelnen Fällen dürfte es an lokalen Bedingungen und Vertragspartnern liegen, aber da Rechenzentren an vielen verschiedenen Standorten auf unterschiedlichen Kontinenten betroffen sind, wird von einem Strategiewechsel ausgegangen. Dieses Jahr will Microsoft 80 Milliarden US-Dollar in KI-Rechenzentren stecken, den Großteil innerhalb der USA. Doch auch an diesen Standorten hat es der Konzern offenbar nicht mehr eilig, denn neben Rechenzentren in Indonesien, Australien und Großbritannien sind auch drei US-Bundesstaaten betroffen: Microsoft tritt beim Ausbau der eigenen Rechenzentren offenbar auf die Bremse.
Ausgebremst fühlen sich auf Glasfaser-Befürworter, sodass die Gemüter hochkochen, wenn es auf der Digital- und Glasfasermesse Fiberdays 25 in Frankfurt am Main um die Kupfer-Glas-Migration in Deutschland geht. Wer Glasfasernetze baut, hat Schwierigkeiten, diese Netze auszulasten, schließlich funktionieren Netflix & Co auch mit 50 MBit/s über DSL. Die ausbauenden Telekommunikationsunternehmen hadern mit einer aus ihrer Sicht zögerlichen Politik. Dabei würden alle von der Kupfer-Glas-Migration profitieren, heißt es vom FTTH Council. Und der Geschäftsführer von NetCologne zieht eine Parallele zum Investitionsbedarf in Straße und Schiene und sagt auf der Fiberdays 25: "Das Kupfernetz von heute sind die maroden Brücken von morgen".
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Die Filmwerkstatt Düsseldorf kann aufatmen. Die Sperre der Facebook-Seite der Kultureinrichtung durch Meta Platforms war rechtswidrig. Diesen Beschluss des Oberlandesgerichts Düsseldorf hat der gemeinnützige Verein für cinematografische Liebhaber zusammen mit der Gesellschaft für Freiheitsrechte erstritten. Als juristischer Hebel diente das Wettbewerbsrecht. Anlass war eine Ende 2021 ohne vorherige Ankündigung oder unmittelbare Begründung verhängte Sperre der Facebook-Seite der Filmwerkstatt. Die Filmwerkstatt wurde dabei vermutlich Opfer des seit Jahren umkämpften Nippel-Verbots bei Meta, denn sie hatte eine Gruppe mit Lendenschurz bekleideter Indigener abgebildet. Doch jetzt sagt das Berufungsgericht: Facebook darf Kultureinrichtung nicht willkürlich sperren.
Laut Bill Gates firmiert das Unternehmen seit der offiziellen Gründung am 4. April 1975 als "Microsoft" ohne Bindestrich, doch die alte Schreibweise der Partnerschaft mit Paul Allen "Micro-Soft" hielt sich noch eine Weile. Wir blicken anlässlich des 50. Jahrestags der Gründung zunächst auf die spannende frühe Anfangszeit zurück, die eine jüngst erschienene Autobiografie von Bill Gates näher beleuchtet. Schon damals zeigte sich, welchen Stellenwert juristische Auseinandersetzungen in der Entwicklung des Unternehmens einnehmen. Und: Schon damals war Microsoft nicht jedermanns Liebling. Doch in heute genau 50 Jahren wuchs Microsoft zum weltweit größten Softwarehersteller: Am 4. April 1975 wurde Microsoft gegründet.
In der aktuellen Episode des c't-Datenschutz-Podcasts steht der European Health Data Space (EHDS) im Fokus. Die EU-Verordnung zu einem gemeinsamen Gesundheitsdatenraum ist am 26. März in Kraft getreten und wird ab März 2027 schrittweise wirksam. Ziel des ambitionierten Projekts ist es, elektronische Gesundheitsdaten in ganz Europa einfacher zugänglich zu machen – sowohl für Patienten als auch für Ärzte, Forschung und Wirtschaft. Doch was bedeutet das konkret für den Schutz von sensiblen Patientendaten? Darüber sprechen wir mit einer Spezialistin im Datenschutzrecht mit Schwerpunkt im Gesundheitswesen. Sie erläutert die Hintergründe und Auswirkungen des EHDS in der Auslegungssache 131: Europäische Gesundheitsdaten sollen fließen.
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Auch noch wichtig:
- Microsoft feiert in diesen Tagen seinen 50. Geburtstag, angefangen hat alles mit dem Programm Altair Basic. Bill Gates sagt, es ist "mein coolster Code": Bill Gates veröffentlicht Quellcode von Altair Basic.
- Trumps neue Zölle gelten für alle importierten Autos. Die deutschen Hersteller zeigen sich entsetzt – und legen erste Maßnahmen auf: Hersteller zeigen sich entsetzt über US-Zölle für Autos.
- Offiziell sind Halbleiter von den neuen US-Zöllen ausgenommen. PC-Komponenten dürften trotzdem deutlich teurer werden. Denn es droht US-Zollchaos: Über PC-Hardware schwebt das Damoklesschwert.
- Eine kritische Sicherheitslücke in Apache Tomcat ermöglicht das Einschleusen von Schadcode. Genau das machen Angreifer derzeit: Angriffe auf kritische Sicherheitslücke in Apache Tomcat laufen.
- Die USA haben deutlich höhere Einfuhrzölle für etliche Länder der Erde angekündigt. Ein Analyst zeigt auf, wie Apple darauf reagieren könnte: Wird das iPhone durch die Zollpolitik der USA deutlich teurer?
- 7 Millionen Raspberry Pis verkaufte der Hersteller 2024. Jeder Einplatinencomputer brachte durchschnittlich 7,40 US-Dollar Gewinn: Raspi-Hersteller legt Verkaufszahlen und Kosten offen.
- Ein paar Änderungen an Karosserie und Bedienung sollen Hyundais E-Auto Ioniq 6 attraktiv halten. An Antrieb und Fahrwerk hat der Hersteller nichts verändert, aber er hat das Heck optisch entschärft: Elektroauto Hyundai Ioniq 6 Facelift.
- Die Hauptuntersuchung ist nur ein Kriterium bei der Bewertung von Gebrauchtwagen. Denn auch die solidesten Autos haben Schwächen. Wir zeigen, welche: HU-Sieger der Gebrauchtwagen und ihre Schwächen.
- Das Weltraumteleskop James Webb hat eine tote Galaxie aus der Frühzeit des Universums entdeckt. Galaxien können demnach früher sterben als bisher angenommen: Forscher entdecken sehr alte, tote Galaxie.
- Noch ist iOS 19 nicht offiziell vorgestellt, doch es gibt bereits Infos dazu, welche Geräte es beherrschen – und welche nicht. Es geht wohl um drei iPhones, so ein Leak: Welche iPhones iOS 19 nicht mehr vertragen werden.
- Donald Trump hat am Mittwoch neue Zölle für alle Staaten der Welt angekündigt und es kam heftiger als befürchtet. An den Aktienmärkten geht es wieder bergab wegen Trumps Zöllen: Tech-Aktien sacken wieder ab, Apple verliert besonders.
(fds)