Freitag: Mini-Herzschrittmacher für Babys, Microsoft bremst Rechenzentrumsausbau

Schrittmacher mit Limit + Microsofts Planänderungen + Kupfer- zu Glasfaser-Migration + Facebook-Sperre rechtswidrig + 50 Jahre Microsoft + Datenschutz-Podcast

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Inkubator für Frühgeborene; Freitag: Baby-Schrittmacher, Rechenzentrum-Bremse, Glasfaser-Migration, Facebook-Sperre, Microsoft-Jubiläum & Datenschutz-Podcast

(Bild: Pasonglit Junuan/Shutterstock.com)

Lesezeit: 7 Min.

Ein neu entwickelter, winziger Herzschrittmacher für Babys ist chemisch so aufgebaut, dass er komplett abgebaut wird. Die zweite Operation zur Entnahme entfällt, wodurch die kleinen Körper weniger belastet werden. Möglich macht dies eine Aufteilung der Funktionen dieses Herzschrittmachers in der Größe eines Reiskorns. Derweil verlangsamt Microsoft angeblich die Pläne für neue Rechenzentren von Australien über London bis Chicago. Die Gründe sind unklar und wohl vielschichtig. An einigen Standorten könnten externe Einflüsse Bauarbeiten verzögern, aber in anderen Fällen hat Microsoft offenbar Verhandlungen noch vor Vertragsabschluss gestoppt. In Frankfurt am Main wird auf den Fiberdays 25 derzeit über die deutsche Migration von Kupfer- zu Glasfasernetzen gestritten. Von der Abschaltung des DSL-Netzes kann noch keine Rede sein. Denn in vielen Straßen ist Glasfaser bereits gelegt, aber vielen Anwohnern genügt die bisherige Kupferanbindung, sodass sie auf den Glasfaseranschluss verzichten – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Neugeborene mit Herzproblemen benötigen oft eine Operation und anschließend einen Herzschrittmacher, diesen in der Regel aber nur vorübergehend. Doch Einpflanzung und spätere Entfernung eines Herzschrittmachers sind belastend und riskant. Abhelfen soll ein winziges, selbstzerstörendes Gerät: der wahrscheinlich kleinste Herzschrittmacher der Welt. Dieser ist nach Angaben der Forschergruppe "etwas kleiner als ein Reiskorn". Man könnte ihn sogar in eine Spritze geben. Der Herzschrittmacher kann also nicht nur mittels Arterienkatheter dem Herzen zugeführt, sondern auch unter die Haut gespritzt werden. Der eigentliche Schrittmacher wird von einem externen Mess- und Steuermodul auf der Brust des Patienten gesteuert: Wohl kleinster Herzschrittmacher der Welt zerstört sich von selbst.

Die von Microsoft geplanten neuen Rechenzentren oder auch deren Ausbau nimmt der Konzern derzeit offenbar etwas zurück. Betroffen sind Projekte auf der ganzen Welt, heißt es. In einzelnen Fällen dürfte es an lokalen Bedingungen und Vertragspartnern liegen, aber da Rechenzentren an vielen verschiedenen Standorten auf unterschiedlichen Kontinenten betroffen sind, wird von einem Strategiewechsel ausgegangen. Dieses Jahr will Microsoft 80 Milliarden US-Dollar in KI-Rechenzentren stecken, den Großteil innerhalb der USA. Doch auch an diesen Standorten hat es der Konzern offenbar nicht mehr eilig, denn neben Rechenzentren in Indonesien, Australien und Großbritannien sind auch drei US-Bundesstaaten betroffen: Microsoft tritt beim Ausbau der eigenen Rechenzentren offenbar auf die Bremse.

Ausgebremst fühlen sich auf Glasfaser-Befürworter, sodass die Gemüter hochkochen, wenn es auf der Digital- und Glasfasermesse Fiberdays 25 in Frankfurt am Main um die Kupfer-Glas-Migration in Deutschland geht. Wer Glasfasernetze baut, hat Schwierigkeiten, diese Netze auszulasten, schließlich funktionieren Netflix & Co auch mit 50 MBit/s über DSL. Die ausbauenden Telekommunikationsunternehmen hadern mit einer aus ihrer Sicht zögerlichen Politik. Dabei würden alle von der Kupfer-Glas-Migration profitieren, heißt es vom FTTH Council. Und der Geschäftsführer von NetCologne zieht eine Parallele zum Investitionsbedarf in Straße und Schiene und sagt auf der Fiberdays 25: "Das Kupfernetz von heute sind die maroden Brücken von morgen".

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(fds)