Freitag: Reaktor- & Teams-Neuheiten, Hubble- & Homeoffice-Ende, China-Aussteiger

Versuchsreaktor bekommt Herzstück + Microsoft Teams erweitert + Weltraumteleskop Hubble deaktiviert + Homeoffice-Pflicht läuft aus + Chinas junge Aussteiger

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Frau mit Headset an Notebook

(Bild: fizkes/Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer

Während das Projekt des Kernfusionsreaktors ITER demnächst mit einem Teil des zentralen Magneten eine Hauptkomponente erhält, um Energie aus der Verschmelzung von Wasserstoff-Atomen zu erzeugen, erweitert Microsoft Teams um Funktionen für hybride Arbeit. In China geht hingegen der Begriff "sich hinlegen" viral: Chinas Generation Z liebäugelt mit dem Aussteigertum.

Das Weltraumteleskop Hubble ist deaktiviert, nachdem der Hauptcomputer wohl aufgrund altersschwachen Speichers alle Systeme in den Sicherheitsmodus versetzt hat. Arbeiten von Zuhause könnte für viele Arbeitnehmer auch bald ein Ende haben, denn die Homeoffice-Pflicht wird nicht über den 30. Juni hinaus verlängert. Das Wichtigste vom Tage in Kürze.

Der Kernfusionsreaktor ITER erhält demnächst eine Hauptkomponente: Ein Teil des zentralen Magneten ist fertiggestellt und soll bis Anfang September die Baustelle des Reaktors in Südfrankreich erreichen. Mit dem Versuchsreaktor ITER soll Technik getestet werden, mit der Energie aus der Verschmelzung von Wasserstoff-Atomen erzeugt werden könnte. Mit der ersten von sieben Komponenten bekommt der Versuchsreaktor ITER bald sein Herzstück.

Erweitert wird auch Microsoft Teams, denn nach der Remote-Arbeit kommt nach Ansicht des Herstellers die hybride Arbeit. Ein Teil der Belegschaft wird in die Büros zurückkehren, ein anderer Teil weiterhin im Homeoffice bleiben oder von unterwegs aus arbeiten, teilweise sogar zeitversetzt und an unterschiedlichen Standorten. Mit Teams Hybrid Work Moment will Microsoft daraus entstehende Probleme überwinden und zeigt Features für hybride Arbeit in Teams.

Auf jegliche Arbeit verzichten, das ist ein Trend unter jungen Chinesen. Binnen weniger Wochen wurde dieses Jahr der Begriff "sich hinlegen" für die zwischen 1995 und 2010 geborenen Menschen zum Megatrend – und zu einem kontrovers diskutierten sozialen Phänomen. Freiheit und Glück statt Karriere- und Konsum – warum Chinas Generation Z mit dem Aussteigertum liebäugelt.

Das Weltraumteleskop Hubble hat hingegen die Arbeit bereits eingestellt. Bei der NASA arbeitet man daran, das dafür verantwortliche Computerproblem zu lösen. Der Nutzlast-Computer habe sich selbstständig abgeschaltet. Daraufhin hat der Hauptcomputer alle Instrumente in den Sicherheitsmodus versetzt. Untersucht wird nun, ob ein altersschwaches Speichermodul die Ursache dafür ist, dass das Weltraumteleskop Hubble deaktiviert ist.

Weltraumteleskop Hubble (105 Bilder)

Der Affenkopfnebel im Orion
(Bild: ESA/Hubble)

Am Ende ist auch die Homeoffice-Pflicht in Deutschland, denn die für die Vermeidung von Ansteckungen eingeführte Verpflichtung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber wird nicht über den 30. Juni beibehalten. Vizekanzler und Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hatte Ende Mai gefordert, die Pflicht zum Homeoffice trotz der sinkenden Inzidenzwerte nicht auszusetzen. Der Bundesverband der Industrie war gegenteiliger Meinung und nach aktuellem Stand wird die Homeoffice-Pflicht nicht verlängert.

Im Herbst dieses Jahres vergibt die EU fünf Europäische Bauhäuser, um zu probieren, wie Städte künftig nachhaltiger und lebenswerter gestaltet werden könnten. Am Freitag von 13 bis 16 Uhr findet dazu ein Online-Symposium statt, um die ökologische Relevanz des Gebäudebestands zu unterstreichen und um über Ideen für das Neue Europäische Bauhaus zu diskutieren.

Auch noch wichtig:

  • Österreichs Telecom-Regulierungsbehörde RTR lädt anlässlich 5 Jahre Netzneutralität zu einer virtuellen Diskussionsrunde. Sie findet am 6. Juli statt, Anmeldungen nimmt die RTR bis 2. Juli entgegen.
  • Am Donnerstag ist der Grimme Online Award 2021 verliehen worden. Der Überraschungssieger kommt von einer zuvor noch nicht als preiswürdig betrachteten Plattform: Erster Grimme Online Award für Tiktok-Videos.
  • Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges unterstreichen ihre Forderung "Keine Kampfdrohnen für die Bundeswehr!" diesen Freitag in Berlin mit einer Fotoaktion.

(fds)