Frühstart für AMDs neue Radeon-Generation

Nachdem einige Händler bereits Grafikkarten mit dem Radeon HD 4850 verkauften, lüftet AMD nun teilweise den Schleier.

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Äußerlich erinnert die Radeon HD 4850 stark an ihre Vorgängerin HD 3850.

Der Chiphersteller AMD lüftet gezwungenermaßen den Schleier seiner neuen Grafikkarten-Serie Radeon HD 4800. In mehreren Ländern, darunter auch Deutschland, verkauften einzelne Händler bereits vor dem offiziellen Produktstart Karten mit dem Radeon HD 4850. Die Grafikkarten verschwanden, vermutlich auf Druck von AMD, wieder recht schnell aus dem Angebot, im Internet tauchten aber prompt Bilder und erste Benchmark-Werte auf. Daher sah sich der Grafikchiphersteller gezwungen, dass NDA (Non-disclosure Agreement, Vertraulichkeitsvereinbarung) für die Presse etwas zu lockern. Die genauen technischen Einzelheiten bleiben aber weiterhin bis zur offiziellen Vorstellung unter Verschluss – sofern sie nicht schon in der Gerüchteküche ausgiebig diskutiert wurden. Bereits am Montag kündigte AMD den Applikationsbeschleuniger FireStream 9250 mit 1 TFLOP Single-Precision-Rechenleistung an, der ebenfalls eine RV770-GPU besitzt.

Ganz freiwillig äußerte sich hingegen der Chef der AMD-Grafiksparte, Rick Bergman, in einem Interview mit EETimes zur weiteren Entwicklung bei GPUs. Bisher war es üblich, einen High-End-Chip zu entwickeln, der als Grundlage für die abgespeckten, preisgünstigeren Varianten dient. Seit der Radeon-HD-3000-Serie wählt AMD einen anderen Weg und entwickelt stattdessen eine leistungsfähige GPU der oberen Mittelklasse, deren Doppelpack Radeon HD 3870 X2 dann das Flaggschiff bildet. Dies habe den Vorteil, den Performance- und High-End-Markt gleichzeitig bedienen zu können, und verspreche auch eine bessere Ausbeute bei der Produktion als große, monolithische Chips, sagt Bergman. Im Hinblick auf den kürzlich vorgestellten GT200 von Nvidia, der mit 1,4 Milliarden Transistoren, einer Chipfläche von 576 mm2 und bis zu 236 Watt neue Rekorde in Bezug auf Größe und Leistungsaufnahme aufstellt, äußerte sich der Grafikchef von AMD dahingehend, dass dieser wohl der letzte Einzelchip des Mitbewerbers im High-End-Segment sei und dass künftig dort ebenfalls Multi-GPU-Karten zum Einsatz kommen sollen. (chh)