Fünf Jahre Apple Watch: Vom iPhone-Accessoire zum Gesundheits-Tool

Mit einer 18.000-Euro-Uhr schockte Apple vor fünf Jahren manchen Nutzer, doch die Anfangspatzer wurden schnell korrigiert. Die Watch ist längst ein Hit.

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Fünf Jahre Apple Watch: Vom iPhone-Accessoire zum Gesundheits-Tool
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Fünf Jahre Apple Watch: Unter immensem Medienrummel brachte Apple seine Smartwatch am 24. April 2015 in den Handel, schließlich handelte es sich um die erste neue Produktkategorie nach iPhone und iPad – und dem Tod des Apple-Gründers Steve Jobs. Bei der Einführung versprach CEO Tim Cook nicht weniger als ein revolutionäres neues Produkt.

Apples Versuch, sich mit der Watch zugleich als Fashion-Marke zu etablieren und in das Luxussegment vorzustoßen – die Echtgoldversion der Uhr kostete bis zu 18.000 Euro – sorgte bei vielen Nutzern allerdings für Kopfschütteln. Käufer der ersten Generation bekamen es mit unfassbar langsamen Apps zu tun, einer verwirrenden Bedienoberfläche und geringer Akkulaufzeit. Und doch zeichnete sich bereits ab, dass die Watch mit dezenten Benachrichtigungen, kontaktloser Bezahlfunktion und Bewegungsaufforderungen ein nützlicher Begleiter am Handgelenk sein kann: Man muss nicht mehr ständig das iPhone hervorholen.

Apple besserte schnell nach und konzentrierte sich auf Fitnessfunktionen: Schon die 2016 folgende Series 2 hatte ein integriertes GPS-Modul, war schwimmtauglich und vor allem merklich schneller. Die 18.000-Euro-Edition wurde still aus dem Programm genommen, prominente Anfangsspielereien wie "Digital Touch" zum Verschicken des Herzschlages tief in iMessage vergraben.

5 Jahre Apple Watch (7 Bilder)

Vom rechteckingen Display ist Apple seit 2015 nicht abgerückt, sehr wohl aber von der teuren Echtgold-Variante (rechts im Bild).

Mit der Series 3 begann Apple 2017 dann, die Uhr durch LTE-Support auf eigene Beine zu stellen, sie erlaubt seitdem eine mobile Kommunikation ganz ohne iPhone. Die Series 4 brachte 2018 den ersten dezenten Wechsel beim Formfaktor: die Displays bieten eine deutlich größere Anzeigefläche. Mit Sturzerkennung, Notruf- und EKG-Funktion begann Apple zugleich, neben Fitness das Augenmerk auf Sicherheit und Gesundheit zu richten.

Die Series 5 ergänzte schließlich ein Always-On-Display, so dass die Smartwatch nun wirklich immer die Uhrzeit zeigen kann. Bei der für Herbst erwarteten Apple Watch Series 6 werden vor allem wichtige Neuerungen bei den Sensoren erwartet, um weitere Gesundheitsfunktionen zu ermöglichen.

Die Apple Watch wurde im Laufe der Jahre immer wieder als Flop bezeichnet, Apple selbst nennt keine Verkaufszahlen. Marktforscher schätzen, dass Apple nicht nur den Smartwatch-Markt dominiert, sondern im vergangenen Jahr erstmals mehr Apple Watches verkaufte als die gesamte Schweizer Uhrenindustrie – und zwar mit Abstand.

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Nach fünf Jahren ist die Apple Watch nun bereit, mehr zu sein als ein iPhone-Accessoire: Mit watchOS 6 gibt es erstmals reine Watch-Apps, die kein Pendant mehr auf dem iPhone benötigen. Jüngst hat Apple seine In-App-Kaufschnittstelle auf der Uhr scharfgeschaltet, sodass sich erstmals direkt am Handgelenk Software kaufen oder abonnieren lässt. Jetzt ist es an Apple, die Nabelschnur endgültig zu kappen – und die Uhr so auch für alle die zu öffnen, die kein iPhone wollen.

(lbe)