Für Quest: Meta will eigene Version von Apples EyeSight patentieren

Auf der Außenseite der Quest gibt es bislang keinen Bildschirm. Meta möchte das ändern und lässt sich von Apple inspirieren.

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Patentantrag: Meta mit EyeSight-ähnlicher Funktion

Meta mit EyeSight-ähnlicher Funktion, Auszug aus Patentantrag.

(Bild: Meta / USPTO / via Patently Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Meta hat sich beim Europäischen Patentamt (EPA) eine Erfindung sichern lassen, die dem einen oder den anderen Nutzer einer Vision Pro bekannt vorkommen könnte: Ein System für ein "Immersive Reality Headset", bei dem Sensoren dafür sorgen, dass eine soziale Präsenz ("Social Presence") nach außen hin angezeigt werden kann. In der Praxis heißt das – und ist auch den im Patent enthaltenen Bildern zu entnehmen –, dass die Facebook-Mutter zu versuchen scheint, sich geistiges Eigentum an einer EyeSight-artigen Technik zu schützen.

EyeSight ist bekanntermaßen jene Vision-Pro-Funktion, mit der Nutzer auch mit aufgesetzter Brille weiterhin als Teilnehmer im Raum wahrgenommen werden können. Dazu wird das Gesicht beim Setup mittels der Außensensoren der Vision Pro gescannt und ein Gesichts- und Augenmodell erstellt. Die Augen erscheinen dann auf einem Außenbildschirm, den es bei Metas Produkten wie der Quest 3 bislang noch gar nicht gibt. Wirklich beliebt ist EyeSight bislang allerdings nicht, da der Screen recht dunkel und pixelig wirkt – Apple hatte hier per Softwareupdate schon mehrfach nachgearbeitet und dürfte das weiter tun.

Dennoch scheint sich Meta für die Idee zu begeistern, wenn man von dem Patent mit der Nummer WO2024102264 ausgeht, über das der Blog Patently Apple als Erstes berichtete. Die genaue Bezeichnung lautet: "Embedded Sensors in Immersive Reality Headsets to enable Social Presence" und es wurde am 18. Mai angemeldet, also mehrere Monate, nachdem die Vision Pro Anfang Februar erschienen war. Damit eine solche Funktion, die bei Meta noch keinen Namen hat, implementiert werden kann, müsste die Quest aber komplett umgebaut werden. Aktuell ist vorn kein Platz für ein Display, da dort die für den Mixed-Reality-Modus (Passthrough) notwendigen Sensoren beziehungsweise Kameras sitzen.

Meta beschreibt sein Patent als "Verfahren zum Aktualisieren eines Subjekt-Avatars mit einem in Echtzeit gesammelten Gesichtsausdruck" – genau das tut Apple bei EyeSight auch. Die Technik umfasst laut dem Social-Media-Riesen "das Empfangen eines Signals von einem Sensor auf einer Gesichtsschnittstelle eines Headsets, das eine Bewegung eines Gesichtsmuskels von einem Benutzer des Headsets anzeigt, das Bestimmen eines Gesichtsausdrucks des Benutzers mit dem Signal von dem Sensor in der Gesichtsschnittstelle des Headsets auf der Grundlage eines Algorithmus für maschinelles Lernen, der darauf trainiert ist, den Gesichtsausdruck mit der Bewegung des Gesichtsmuskels zu assoziieren".

All das sei für Anwendungen der "immersiven Realität" gedacht, "die auf einem entfernten Server gehostet" würden – also in der Cloud. Bei Apple laufen diese Dienste üblicherweise on device – auch aus Datenschutzgründen. Wie bei allen Patenten gilt, dass diese nicht in Produkte münden müssen. Sie werden auch aus rechtlichen Gründen eingetragen. Unklar bleibt zudem, ob Apple nicht Einspruch gegen Metas Idee erwirkt. Apple selbst hat Tausende Patente für die Vision Pro eingereicht.

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(bsc)