Für Sonera und Telia ist die Fusion beschlossene Sache

Mit der Fusion zu Sonera-Telia schließen sich erstmals zwei ehemalige Telecom-Staatskonzerne über Ländergrenzen hinweg zusammen.

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Von
  • Torge Löding

Die Vorstände der Telecom-Konzerne Sonera aus Finnland und Telia aus Schweden haben sich auf die Details einer Fusion der beiden Unternehmen geeinigt. Damit sind die Weichen gestellt für den ersten grenzüberschreitenden Telekommunikationskonzern in Europa, der aus ehemaligen staatseigenen Telecom-Konzernen gebildet wird. Auch die beiden Regierungen, die an den ehemaligen Staatsunternehmen jeweils eine Aktienmehrheit halten, haben dem Plan bereits zugestimmt, heißt es in einer Erklärung von Sonera. Ein Fusionsversuch von Telia mit dem norwegischen Konkurrenten Telenor war 1999 am Veto der staatlichen Eigentümer gescheitert.

Nordeuropa, das Baltikum und Russland sind die Zielmärkte für die neue Macht im Telekommunikationsmarkt. "Für 31 Millionen Menschen bietet das fusionierte Unternehmen eine solide Plattform für alle Kommunikationsansprüche", heißt es in der Erklärung. Zu der strategischen Konzentration auf die nordeuropäischen Märkte passt, daß sich Sonera in den vergangenen Wochen von allen verbliebenen Aktien der Deutschen Telekom AG getrennt hat.

Sonera und Telia erklärten allerdings auch, Beteiligungen an UMTS-Aktivitäten in ganz Europa beizubehalten. Eine wichtige Sonera-Beteiligung ist der deutsche Mobilfunkanbieter Quam. Gegenüber heise online äußerte sich ein Quam-Sprecher zuversichtlich: "Die neuen Aktivitäten von Sonera sind kein Problem für uns. Ganz im Gegenteil -- wir profitieren davon, wenn unser Mutterkonzern gestärkt wird." Kürzlich hatte Sonera seinen Anteil an Quam geringfügig auf 42,8 Prozent reduziert. Der spanische Telekommunikationskonzern Telefonica hält über seine Mobilfunktochter 57,2 Prozent an Quam und führt das operative Geschäft.

Sitz der fusionierten Gesellschaft soll Stockholm sein, die Konzernsprache Englisch. EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti hat sich bislang noch nicht zu der anstehenden Fusion geäußert. Der Zusammenschluss soll durch einen Aktientausch erfolgen; alle Sonera-Anteilseigner erhalten ein entsprechendes Angebot über Telia-Aktien. (tol)