Für weltraumgestützte Solarenergie: Neuartige Solarzelle besteht Langzeittest

Riesige Solarkraftwerke im All könnten künftig Grundlaststrom zur Erde schicken. Eine mögliche Technik für die Solarzellen hat einen wichtigen Test bestanden.

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Sonnenaufgang hinter der Erde

(Bild: muratart/Shutterstock.com)

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Ein zentraler Baustein für mögliche Solarfarmen im All, die große Mengen an grüner Energie für die Erde generieren, funktioniert unter den harschen Bedingungen im Weltall. Ein britisch-algerisches Forschungsteam hat einen Satelliten entwickelt und über sechs Jahre im All getestet, der mit neuartigen Solarzellen Strom generiert. Damit könnten größere Flächen abgedeckt werden, während die Zellen auf Basis von Kadmiumtellurid leichter als bestehende Alternativen seien. Gleichzeitig würden sie deutlich mehr Strom liefern und seien vergleichsweise günstig in der Herstellung. Auch wenn die Stromerzeugung über den Zeitraum des Experiments zurückgegangen sei, habe man bewiesen, dass diese Art der Stromgewinnung wirtschaftlich attraktiv sein könnte.

Für das Experiment waren 2016 vier Prototypen neuartiger Solarzellen auf einem kleinen Satelliten ins All geschossen worden, erklärt Team das Experiment. Obwohl die Mission nur auf ein Jahr angelegt war, laufe sie immer noch und inzwischen habe der Satellit die Erde mehr als 30.000 Mal umkreist. Die Solarpaneele hätten der starken Strahlung widerstanden und ihre Struktur gehalten. Es hätten sich keine Schichten gelöst, Strom und Widerstand seien stabil. Wohl wegen der Wanderung von Goldatomen sei lediglich der Nebenschlusswiderstand gesunken. Dem könne man aber vorbeugen, meint das Team und versichert im Fachmagazin Acta Astronautica, dass die grundsätzliche Tauglichkeit der Technologie bewiesen worden sei.

Mit der Technik will das Team nicht nur dem wachsenden Strombedarf von Raumfahrzeugen gerecht werden, sondern sie sei auch eine Grundlage für weltraumgestützte Solarenergie beziehungsweise Space Based Solar Power (SBSP). Dabei geht es um die Idee, Sonnenenergie durch Satelliten rund um die Uhr im Weltraum zu erzeugen und sie etwa mittels Mikrowellen zur Erde zu schicken. Bei der ESA hat man das Konzept bereits als eine vielversprechende Lösung für das Grundlast-Problem der erneuerbaren Energieträger bezeichnet, denn Windenergie und terrestrische Solarkraftwerke sind wetterabhängig. Technisch seien die grundlegenden Fragen geklärt, aber Aufwand, Kosten und Risiken sind enorm. In Europa wird bereits daran geforscht.

(mho)