Cebit

Fujitsu Siemens will im Mittelstand weiter wachsen

Mit einem Umsatzplus von voraussichtlich knapp sechs Prozent wird der Hersteller das Geschäftsjahr 2006 abschließen. Auf der CeBIT präsentiert sich FSC vor allem kleinen und mittleren Unternehmen.

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Kurz vor Ende des Geschäftsjahres 2006 kann Präsident und CEO Bernd Bischoff für Fujitsu Siemens Computers (FSC) ein Umsatzplus von sechs Prozent auf rund sieben Milliarden Euro vermelden. Belastet durch Restrukturierungskosten von 55 Millionen Euro wird der operative Gewinn voraussichtlich nur bei 140 Millionen Euro liegen. Als Ergebnis vor Steuern rechnet FSC mit rund 85 Millionen Euro.

Der Konzern habe vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2006 unter einer "unvorhersehbaren" Nachfrageschwäche bei IT-Hardware gelitten – primär im Consumer-Umfeld, aber auch bei Großkunden. Zudem habe die Vorreiterrolle in Sachen umweltverträgliche Produkte dem Hersteller im vergangenen Jahr keinen Vorteil gebracht, sondern sogar geschadet, betonte CEO Bischoff zum Auftakt der CeBIT: "Einige Konkurrenten haben 2006 noch größere Stückzahlen von Produkten, die nicht die RoHS-Vorgaben erfüllen, zu Schleuderpreisen auf den Markt gebracht."

Während die durchschnittlichen Verkaufspreise von PCs und Notebooks 2006 über drei Prozent fielen, war insbesondere im zweiten Quartal ein massiver Einbruch um fast sieben Prozent zu verzeichnen. Denn zum 1. Juli traten die Stoffverbote der EU-Richtlinie 2002/95/EG "Restriction of Hazardous Substances" (RoHS) in Kraft. Seither dürfen in der EU keine Produkte mehr verkauft werden, die entsprechende Substanzen enthalten.

Der Green-PC, den FSC erstmals 2002 angeboten hat, bleibt für den Hersteller dennoch ein strategisches Produkt. Ebenso wie Notebooks mit integriertem UMTS-Zugang. Auch in diesem Marktsegment sieht sich FSC in einer Führungsrolle. Denn mittlerweile ziehen nahezu alle Mitbewerber nach und bieten eigene UMTS-Notebooks an. Insbesondere die hohen Roaminggebühren für die Datenkommunikation per UMTS innerhalb Europas setzen dem Absatzwachstum der Mobilrechner derzeit allerdings noch Grenzen, räumt Bischoff ein.

Zwar präsentiert sich der Hersteller auch 2007 wieder mit einem eigenen Stand auf der CeBIT (Halle 1, Stand G51), der FSC-Chef misst ihr aber nicht mehr die Bedeutung früherer Jahre zu: "Die CeBIT ist jetzt eher etwas für den Mittelstand und Kleinunternehmen", erklärt Bischoff. Daher engagiere sich der Hersteller zunehmend auf anderen Veranstaltungen – allen voran der eigenen Hausmesse VISIT, die FSC jeden Herbst am Unternehmensstandort in Augsburg abhält.

Der CEO sieht jedoch gerade in der mittelständischen Kundenklientel die größten Wachstumschancen – und liegt damit auf einer Linie mit seinen Konkurrenten IBM und Hewlett-Packard. Für den Wettbewerb mit diesen Herstellern hat sich FSC durch den Ausbau des Servicegeschäftes in den vergangenen zwölf Monaten indes deutlich verstärkt. Anfang 2006 hatte FSC die so genannten "Product Related Services" von Siemens Business Services (SBS) übernommen. "Jetzt können wir Kunden komplett bedienen, vom Plattformgeschäft bis zu den Services", unterstreicht Bischoff. (map)