Fusion von Mobilcom und freenet.de steht offenkundig fest [Update]

Details wie der künftige Name, der Unternehmenssitz und die weitere Markenführung sind noch nicht bekannt; immerhin aber gibt es eine einvernehmliche Bewertung des Aktien-Tauschverhältnisses.

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  • dpa

Die zunächst umstrittene Verschmelzung des Mobilfunkunternehmens Mobilcom mit der Tochtergesellschaft freenet.de scheint unter Dach und Fach. Die Vorstände der beiden Unternehmen hätten sich über die Spanne des Wertverhältnisses geeinigt, mit der die Mobilcom AG und die freenet.de AG in ein neues Unternehmen eingehen sollen, teilten die beiden Unternehmen am Dienstag in Hamburg mit. Danach entspreche eine freenet-Aktie 1,14 bis 1,19 Mobilcom-Aktien. Das sei das Ergebnis der Unternehmensbewertungen durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften KPMG und Ernst & Young. Das endgültige Umtauschverhältnis solle bis Anfang Juli festgelegt werden.

Mit der einvernehmlichen Bewertungsspanne sei ein wichtiges Etappenziel erreicht, sagte ein Mobilcom-Sprecher. Das Büdelsdorfer Mobilfunkunternehmen hält bereits die Mehrheit an freenet.de und hatte die Fusion aktiv vorangetrieben, um technische wie kaufmännische Ressourcen zu bündeln und hohe steuerliche Verlustvorträge von Mobilcom besser nutzen zu können. Mobilfunk und Festnetz wüchsen immer enger zusammen, erklärte Vorstandsvorsitzender Thorsten Grenz. Sein erklärtes Ziel ist es, die beiden Unternehmen bis August zu verschmelzen, damit die Neuordnung noch in diesem Jahr wirksam werden kann.

Dagegen hatte freenet.de-Chef Eckhard Spoerr Bedenken gegen den Plan geäußert und hinhaltenden Widerstand geleistet. Es müsse zunächst sorgfältig geprüft werden, ob die erwarteten Einspareffekte tatsächlich eintreten würden, hatte er erklärt. In dem neuen Unternehmen dürfte nur für einen der beiden bisherigen Vorstandschefs Platz sein.

Details wie der künftige Name, der Unternehmenssitz und die weitere Markenführung sind noch nicht bekannt. Die Aktionäre beider Unternehmen müssen der Verschmelzung auf außerordentlichen Hauptversammlungen noch zustimmen.

[Update]:
Die nun erreichte Einigung bewertete freenet.de-Chef Spoerr mittlerweile als "großen Erfolg". Die Bewertung bedeute, dass die Wirtschaftsprüfer das freenet-Geschäft als etwa fünf Mal so wertvoll wie das Mobilcom-Geschäft einschätzten. Die freenet-Produkte würden künftig auch in den mehr als 200 mobilcom-Shops vertrieben, die dazu umgestaltet werden. (dpa) / (jk)