GEW fordert mehr Tempo bei Digitalisierung von Berliner Schulen

Die Geschwindigkeit bei der Digitalisierung der Berliner Schulen reicht der GEW nicht aus. Auch brauche es nicht nur Internetanschlüsse.

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(Bild: Ground Picture/Shutterstock.com)

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Von
  • dpa

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert mehr Tempo bei der Digitalisierung an Berliner Schulen. Die Ausstattung mit technischen Geräten sei nur ein erster Schritt, da an vielen Schulen überhaupt eine grundlegende Infrastruktur fehle, teilte die GEW am Dienstag mit. "Viele der Berliner Schulen verfügen nicht mal über einen Breitbandzugang, der es überhaupt möglich machen würde, im Ansatz von einer digitalen Schule zu sprechen", sagte Geschäftsführer Markus Hanisch.

Nötig seien bessere Digitalisierungskonzepte und Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrerinnen und Lehrer. "Viele Lehrkräfte sind auch nicht vorbereitet, mit diesen Geräten zu arbeiten, diese zu warten und administrieren. Wir brauchen ganz klar eine bessere IT-Infrastruktur. Einfach ein Whiteboard oder ein Stapel iPads zu holen – das macht noch keine digitale Schule", erklärte Hanisch.

Informationen des Senats zufolge wurden bis Ende März 144 von 645 allgemeinbildenden Schulen mit einem Glasfaseranschluss ausgestattet. "Ziel ist die Ausstattung aller öffentlichen Schulen Berlins mit einer Bandbreite von 1GBit/s", heißt es seitens der Bildungsverwaltung. Zunächst sollen allerdings alle allgemeinbildenden Schulen bis Ende 2024 einen Breitbandanschluss erhalten.

Über digitale Präsentationstechniken wie etwa Whiteboards verfügen Senatsangaben zufolge immerhin etwa dreiviertel der Berliner Schulen. Mit verschiedenen Projekten soll die Digitalisierung weiter vorangebracht werden. Der Senat verweist dabei auf digitale Schreibtische für Lehrerinnen und Lehrer, Lernplattformen für Schülerinnen und Schüler sowie übergreifende Service-Konzepte für administrative und pädagogische Tätigkeiten.

Die Berliner Grundschule Hunsrück etwa ist bereits seit 2014 "kreidefrei" und führt Schülerinnen und Schüler ab der ersten Klasse an den digitalen Unterricht heran. "Es ist einfach wichtig, weil die Digitalisierung ein bestimmendes gesellschaftliches Thema ist", sagte der Informationstechnische Betreuer Simon Stulhofer. Statt Kreide gibt es 26 interaktive Whiteboards für den Unterricht. Zusätzlich stehen in jeder Klasse drei bis fünf Computer zur Verfügung. Seit 2021 ist die Schule außerdem mit einem Glasfaseranschluss ausgestattet.

Seit 2019 wollen Bund und Länder im Rahmen des Programms Digitalpakt Schule die Digitalisierung vorantreiben. Bis Ende 2024 stehen Berlin 257 Millionen Euro zur Verfügung. Davon sind bisher 10,4 Millionen Euro bereits verausgabt.

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(kbe)