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Gadgets im Gleis: Panasonic testet Staubsauger für verlorene drahtlose Ohrhörer

Eisenbahngesellschaften in Japan fischen umständlich Hunderte drahtlose Ohrhörer aus den Gleisbetten an Bahnhöfen. Panasonic entwickelt dafür ein Spezialgerät.

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(Bild: TBS News (tbs.co.jp) / Screenshot aus Video)

Lesezeit: 2 Min.

Ein bislang vernachlässigtes Problem in der Welt der drahtlosen Gadgets hat die Forschungsabteilung von Panasonic in Angriff genommen: Was ist mit all den AirPods, Earbuds & Co – vulgo: Ohrhörern –, die unachtsame Benutzer an Bahnhöfen verlieren? Genau: Sie fallen beim Warten oder beim Ein- oder Aussteigen ins Gleisbett und bereiten den Angehörigen der japanischen Eisenbahngesellschaften Kopfzerbrechen. Mit den herkömmlichen, mechanischen Greifzangen lässt sich zwar allerlei Müll vom Bahnsteig aus einsammeln. Wegen der groben Schottersteine klappt das aber bei den meist sehr kleinen drahtlosen Ohrhörern nicht.

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Das Internet ist voll von heißen IT-News und abgestandenem Pr0n. Dazwischen finden sich auch immer wieder Perlen, die zu schade sind für /dev/null.

Hier springt Panasonic helfend bei und entwickelt einen besonderen Vakuum-Sauger, mit dem sich die Bluetooth-Stöpsel mühelos anheben lassen. Der Sauger besitzt am unteren Ende mehrere Röhrchen, durch die die Luft einströmt und deren Öffnung klein genug ist, um einen Ohrhörer ansaugen und halten zu können. Das berichtet The Japan Times. Auf der (nur in Japanisch lesbaren) Webseite von TBS News gibt es außerdem ein Video, das den neuen Sauger in Aktion zeigt.

Ins Gleisbett gefallene Ohrhörer sind offenbar in Japan ein nicht gerade kleines Problem. Obwohl die Eisenbahngesellschaften ihre Fahrgäste ermahnen, besonders darauf zu achten, die kleinen Dinger nicht gerade an der Bahnsteigkante zu verlieren, sollen bei der East Japan Railway Company allein zwischen Juli und September insgesamt 950 Fälle von Verlust an insgesamt 78 Bahnhöfen in der Region Tokio gemeldet worden sein. Weil das Aufsammeln mit dem herkömmlichen Werkzeug so lange dauert und die Züge eng getaktet sind, müssen Mitarbeiter mitunter den letzten Zug abwarten, bevor sie das Gleisbett säubern dürfen.

Das Problem ist übrigens auch den Herstellern der Ohrhörer nicht verborgen geblieben. Beispielsweise legt Apple seinen AirPods Pro drei unterschiedlich große Aufsätze aus Silikon bei (ebenso Samsung seinen Earbuds), aus denen der Nutzer eine für sich passende Größe aussucht, damit die Ohrhörer sicher sitzen.

(tiw)