Galaxy S24: Samsung kehrt zu eigenen Exynos-Chips mit RDNA3-GPU zurück

In Samsungs nächsten Smartphone-Topmodellen sitzen wieder eigene Prozessoren. Erste Benchmarks sind bereits aufgetaucht.

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(Bild: c't)

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Samsung designt wieder eigene Systems-on-Chip (SoCs) für Smartphones. Den Exynos 2400 hat der Hersteller nach einer einjährigen Pause kürzlich angekündigt. Er kommt voraussichtlich in der Smartphone-Baureihe Galaxy S24 unter – nach alter Tradition dürfte das zumindest bei den europäischen Versionen der Fall sein.

Nach den durchwachsenen Ergebnissen des Exynos 2200 (Galaxy S22) hat Samsung beim Galaxy S23 ausschließlich Qualcomms Snapdragon 8 Gen 2 eingesetzt. Zumindest mit diesem Prozessor kann es der neue Exynos 2400 laut ersten Benchmarks aufnehmen, teilweise überholt er ihn auch.

Vorabergebnisse sind etwa im Geekbench 6.2 aufgetaucht. Im Singlethreading-Test schafft der schnellste CPU-Kern demnach knapp 2100 Punkte; im Multithreading-Test kommen alle CPU-Kerne gemeinsam auf gut 6500 Punkte. Hier wäre der Exynos 2400 ein gutes Stück schneller als der Snapdragon 8 Gen 2, der durchschnittlich 1881 beziehungsweise 5158 Punkte schafft.

Samsung vergleicht den Exynos 2400 in seiner Mitteilung nur mit dem knapp zwei Jahre alten Exynos 2200. Die CPU soll 70 Prozent schneller sein, der integrierte KI-Beschleuniger um den Faktor 14,7. Angeblich verwendet die Firma die aktuell schnellsten Standard-ARM-Kerne für Smartphones: einen Cortex-X4, fünf Cortex-A720 (mit unterschiedlichen Taktfrequenzen) und vier Cortex-A520. Eine ähnliche Konfiguration dürfte auch der kommende Hauptkonkurrent Snapdragon 8 Gen 3 aufweisen.

GPU-seitig bewirbt Samsung die weitergehende Kooperation mit AMD. Im Exynos sitzt eine kleine Grafikeinheit mit AMDs RDNA3-Architektur, also eine kleine Schwester zu den Radeon-RX-7000-Grafikkarten und der Radeon 780M in den Ryzen 7040. Mit 12 Compute Units (768 Shader-Kerne) soll die GPU ziemlich breit aufgebaut sein. Samsung nennt sie Xclipse 940.

Ein erstes Vorabergebnis im Basemark-Benchmark sieht die Xclipse 940 in etwa auf dem Niveau der Adreno 740 im Snapdragon 8 Gen 2. Sollte sich die Leistung nicht noch verbessern, etwa durch Treiber oder höhere Taktfrequenzen, hätte Samsung gegenüber dem Gen 3 das Nachsehen.

Samsung fertigt den Exynos 2400 angeblich mit eigener 4-Nanometer-Technik und noch nicht im eigenen 3-nm-Verfahren. Letzteres soll laut Samsung seit 2022 massentauglich sein, große Chips wurden damit aber bis dato nicht angekündigt. Qualcomms Snapdragon 8 Gen 3 soll erneut mit 4-nm-Strukturen bei TSMC entstehen und dürfte damit einen deutlichen Fertigungsvorteil haben: TSMCs Prozess gilt trotz gleicher Nomenklatur als fortgeschrittener mit höhererEffizienz.

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Update

Erläuterung zu TSMCs 4 nm ergänzt.

(mma)