Games-Förderung: Bund steckt 100 Millionen in Spielebranche
Der Bund stellt die Games-Förderung um: In den kommenden drei Jahren sollen 100 Millionen Euro an deutsche Spiele-Studios ausgezahlt werden.
Mehr Geld für deutsche Spieleentwickler: Die Bundesregierung hat weitere 100 Millionen Euro an Fördermittel für die deutsche Spielebranche beschlossen. Im Bundeshaushalt 2024 finden sich 33 Millionen Euro, die in den kommenden drei Jahren ausgeschüttet werden sollen. Dafür ist nicht wie bislang das Wirtschaftsministerium von Vizekanzler Robert Habeck verantwortlich, sondern die Beauftragte für Kultur und Medien im Kanzleramt Claudia Roth.
Diese 33 Millionen Euro werden zusätzlich zur bisherigen Games-Förderung im Wirtschaftsministerium ausgeschüttet. Diese ursprüngliche Spieleförderung liegt derzeit aber auf Eis – seit Frühjahr gilt ein Antragsstopp, weil die Fördermittel bis Ende 2024 bereits ausgeschöpft sind.
Der Branchenverband game zeigt sich mit der Bewilligung zusätzlicher Fördergelder für deutsche Spieleentwickler zufrieden: "Wir bedanken uns bei allen Unterstützenden für dieses starke politische Signal für das weitere Wachstum des Games-Standorts Deutschland. Angesichts der schwierigen Haushaltslage verdeutlichen die Abgeordneten damit, dass sie in der Games-Förderung eine wichtige Investition in die Zukunftsfähigkeit des Digital- und Wirtschaftsstandorts Deutschland sehen", sagt game-Geschäftsführer Felix Falk.
"Offene Fragen"
Verwundert ist man über die überraschende Doppel-Strategie trotzdem: "So positiv das Signal ist, so viele offene Fragen verbinden sich mit der heutigen Entscheidung allerdings auch. Daher ist es jetzt wichtig, dass sich das Bundeswirtschaftsministerium und die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien gemeinsam mit der Games-Branche schnellstmöglich abstimmen, wie die zusätzlichen Mittel konkret eingesetzt werden sollen. Entscheidend muss dabei weiterhin sein, dass die Rahmenbedingungen für die Games-Unternehmen planbar, konsistent und international vergleichbar sind."
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Die deutsche Spielebranche ist im internationalen Vergleich schwach aufgestellt, zeigte zuletzt aber Wachstum: Insgesamt arbeiten für Entwicklungsstudios und Publisher mittlerweile knapp 12.000 Menschen, teilte der Branchenverband game im Juli mit. Das sei eine Steigerung von 7 Prozent im Vergleich zu 2022. In Kombination mit Dienstleistern, Händlern, Bildungseinrichtungen und Medien sichert die Gamesbranche bundesweit bis zu 30.000 Arbeitsplätze. Innerhalb des vergangenen Jahres wuchs die Anzahl der Spieleunternehmen zudem um 15,5 Prozent auf insgesamt 908.
Der Branchenverband game fordert eine deutliche Erhöhung der Fördermittel auf 125 Millionen Euro pro Jahr. Nur so könne Deutschland zu etablierten Games-Standorten wie Kanada oder Frankreich aufschließen.
(dahe)