Gasspeicher-FĂĽllstand in Deutschland bei knapp 93 Prozent

Der Füllstand der Gasspeicher steigt weiter an, doch der Verbrauch von privaten Haushalten und Gewerbe auch – und das schneller als in den vergangenen Jahren.

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(Bild: muratart/Shutterstock.com)

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Die Gasspeicher in Deutschland füllen sich weiter. Wie die Bundesnetzagentur berichtet, liegt der Füllstand eingespeicherten Gases mittlerweile bei knapp 93 Prozent – genau genommen bei 92,75 Prozent. Zum Vergleich: Zu Beginn der vergangenen Woche hatte der Füllstand der Gasspeicher bei 91 Prozent gelegen. Der Speicher Rehden ist zu 79,57 Prozent gefüllt.

Die Bundesregierung hatte als Ziel ausgegeben, bis Oktober in Deutschland einen Speicherstand von 85 Prozent zu erreichen. Trotz der seit Ende August ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland ĂĽber die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 wurde dieses Ziel bereits Anfang dieses Monats erreicht. Bis November sollten es 90 Prozent sein, auch dieses Ziel wurde nun vorzeitig erreicht. In der EU ist vorgeschrieben, dass die Mitgliedsstaaten ihre Speicher bis November bis 80 Prozent befĂĽllen mĂĽssen, in den Folgejahren zu 90 Prozent.

Seit Anfang Juni gilt eine Verordnung des Bundeswirtschaftsministeriums, laut der Gasspeicher mit besonders niedrigen Ständen rechtzeitig aufgefüllt werden können. Dadurch konnte auch Rehden befüllt werden. Gazprom Germania wurde im April unter deutscher Treuhandverwaltung durch die Bundesnetzagentur gestellt. Um den Speicher befüllen zu können, wurden zunächst dazu die bislang an die russische Gazprom Export vermarkteten Speicherkapazitäten gekündigt.

Der Gasabfluss an den Pipelines Nord Stream 1 und 2 infolge der durch Explosionen verursachten Lecks hat der Bundesnetzagentur zufolge keine Auswirkungen auf die Gasversorgung in der Bundesrepublik. Über Nord Stream 1 wird seit Anfang September ohnehin kein Gas mehr geliefert und Nord Stream 2 wurde nie in Betrieb genommen. Das Bundesinnenministerium als zuständiges Ressort für Fragen von Sicherheit und Sabotageschutz ist mit den deutschen Sicherheitsbehörden und mit den dänischen und schwedischen Partnern im engen Kontakt zu den Ereignissen. Am Tatort gibt es mittlerweile Ermittlungen, zudem wird eruiert, ob die Pipelines repariert werden können.

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Zugleich meldete die Bundesnetzagentur, dass der wöchentliche Verbrauch der Haushalts- und Gewerbekunden in Deutschland weiter angestiegen ist und über dem durchschnittlichen Verbrauch der vergangenen vier Jahre liege. Bereits unter der Woche hatte die Agentur darauf verwiesen, dass der aktuelle Energieverbrauch in Deutschland zu hoch sei. In der aktuellen Meldung mahnte die Bundesnetzagentur erneut einen sparsamen Gebrauch von Gas an. Konkrete Zahlen des Verbrauchs nannte die Agentur nicht, veröffentlichte aber die folgende Grafik.

(Bild: Bundesnetzagentur)

(tkn)