Gasspeicher in Deutschland zu 67,7 Prozent gefüllt

Die Gasspeicher sind weiterhin so gefüllt, dass die Bundesnetzagentur die Lage als stabil einschätzt. Für diese Woche prognostiziert sie einen Mehrverbrauch.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 71 Kommentare lesen

EnBW betreibt den Erdgasspeicher Etzel

(Bild: EnBW)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andreas Wilkens

Die Erdgasspeicher in Deutschland sind nach jüngsten Zahlen der Infrastrukturbetreiber Gas Infrastructure Europe (GIE) zu 67,70 Prozent gefüllt. In der gesamten EU sind die Speicher momentan durchschnittlich zu 59,24 Prozent gefüllt.

In der achten Kalenderwoche, also vom 20. bis 26. Februar, lag der Gasverbrauch in Deutschland 18,2 Prozent unter dem durchschnittlichen Verbrauch der Jahre 2018 bis 2021 und war gegenüber der Vorwoche um 0,3 Prozent gesunken, teilte die Bundesnetzagentur mit. Dabei waren die Temperaturen 1,1 °C wärmer als in den Vorjahren.

Der temperaturbereinigte Verbrauch liegt 15,6 Prozent unter dem Referenzwert der Jahre 2018 bis 2021. Nach Definition im Gasspeichergesetz liegt dieser im angespannten Bereich, als "stabil" würden Einsparungen von mindestens 25 Prozent eingestuft. Die vom Deutschen Wetterdienst prognostizierte Temperatur für diese Woche liegt mit 0,73 °C im angespannten Bereich, ab 2,52 °C wäre die Lage für diesen Indikator für die Situation der Gasversorgung "stabil". Es sei mit einem Mehrverbrauch zu rechnen, teilte die Bundesnetzagentur mit.

Die seit Ende August 2022 ausfallenden Lieferungen aus Russland seien mittlerweile netto fast kompensiert, wurde am Wochenende aus einem internen Papier der Bundesnetzagentur bekannt. Lieferungen vor allem aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien hätten sie ersetzt. Zudem seien im Januar 2023 rund 4 TWh Flüssigerdgas an den neuen LNG-Terminals an den deutschen Küsten angeliefert worden.

Von den 21.285 GWh Erdgas, die vom 27. Februar bis 5. März 2023 nach Deutschland importiert wurden, stammten 1127 aus Flüssigerdgas (LNG). Mit 9207 GWh kam das meiste Erdgas in dem Zeitraum aus Norwegen, 5882 kamen aus den Niederlanden und 4654 aus Belgien. Das letzte Gas aus Russland kam laut Zahlen der Bundesnetzagentur am 30. August 2022 in Deutschland an, es waren an dem Tag 291 GWh. Nun sieht es so aus, als wolle Russland die schwer beschädigten Ostsee-Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 stilllegen.

Die Bundesnetzagentur richtet jetzt den Blick auf den kommenden Winter und ruft deshalb weiter dazu auf, Erdgas einzusparen. Die Unternehmensberater von McKinsey lassen ihren Blick noch weiter schweifen und meinen, Gas-Kraftwerke seien notwendig, um in den kommenden Jahren ein stabiles Stromsystem zu erhalten.

(anw)