GeForce-GPUs und CPUs: Nvidia zieht Intel für die Chipfertigung in Betracht

GeForce-Grafikkarten könnten künftig auch mit Intels Fertigungstechnik erscheinen – beide Firmen sprechen offenbar schon miteinander.

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(Bild: Nvidia)

Lesezeit: 2 Min.

Nvidia zieht die Intel Foundry Services (IFS) zur Produktion der eigenen Halbleiterbauelemente in Betracht, etwa Grafikchips für GeForce-Grafikkarten oder Tegra-Kombiprozessoren. In einer Frage-Antwort-Runde merkte Nvidia-Chef Jensen Huang an: "Sie sind daran interessiert, dass wir ihre Halbleiterwerke nutzen, und wir sind sehr daran interessiert, diese Möglichkeit zu untersuchen."

Die Webseite Tom's Hardware notiert Huangs Aussagen, wonach die Diversifizierung im Mittelpunkt steht. Schon heute lässt Nvidia Grafikchips sowohl bei TSMC als auch bei Samsung produzieren: Die Ampere-GPUs für die GeForce-Baureihe RTX 3000 etwa rollen bei Samsung mit 8-Nanometer-Technik vom Band, die aktuellen Rechenzentrenbeschleuniger A100 (7 nm) und H100 (4 nm) bei TSMC. Selbst wenn sich Intel und Nvidia zeitnah einigen sollten, kämen entsprechende Produkte aber frühestens in ein paar Jahren auf den Markt. Die nächste Grafikkartengeneration etwa ist längst in trockenen Tüchern – die RTX-4000-Baureihe kommt angeblich mit TSMCs 5- oder 4-nm-Technik.

Zum einen stehen Nvidia durch mehrere Fertigungspartner größere Wafer-Kapazitäten zur Verfügung, zum anderen kann die Firma frühzeitig auf etwaige Probleme bei neuen Fertigungsgeneration reagieren und gegebenenfalls die Produktion verlagern. Zudem kommt jeder zusätzliche Fertigungspartner dem Verhandlungspoker zugute, um die Preise nach unten zu drücken.

Intel, TSMC und Samsung sind die einzigen drei Chipauftragsfertiger, die Silizium-Wafer mit extrem-ultravioletter (EUV-)Technik belichten können und somit für die modernsten Grafikchips infrage kämen. TSMC gilt derzeit allerdings als Marktführer in Sachen Performance und Effizienz.

Da sich AMD, Intel und Nvidia bei ihren Roadmaps ohnehin im Austausch befinden, gäbe es auch keine Sorgen, dass Intel in Form der IFS an Nvidias Firmengeheimnisse käme. Bei neuen PCI-Express-Generation oder Interconnect-Techniken wie dem Compute Express Link (CXL) sprechen sich die Firmen ohnehin ab, denn ohne PCIe-5.0-Plattformen bringen auch PCIe-5.0-Grafikkarten nicht viel.

Beim Bau neuer Supercomputer arbeiten die Firmen noch enger zusammen, wenn etwa Intel-Prozessoren mit Nvidia-Beschleuniger kombiniert werden. Und selbst bei eigenen Produkten kommen teils Konkurrenzprodukte zum Einsatz, bei denen sich die Firmen absprechen, etwa Epyc-Prozessoren in Nvidias DGX-A100-Systemen.

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