GeForce GTX 1630: Nvidia überbietet AMD mit fragwürdiger Grafikkarte
Die jüngste Nvidia-Grafikkarte kommt im deutschen Handel an. Die GeForce GTX 1630 ist ab 190 Euro vorbestellbar, hinterlässt aber ein großes Fragezeichen.
Nvidia hat ohne Aufsehen die GeForce GTX 1630 vorgestellt: Auf der eigenen Webseite findet sich versteckt in der Spezifikationsliste ein Eintrag zur Grafikkarte, zudem listen deutsche Shops die ersten Herstellermodelle – allerdings zu deutlich überzogenen Preisen.
Rund 220 und 230 Euro kosten die ersten beiden GTX-1630-Grafikkarten zur Vorbestellung. In Österreich starten die Preise derzeit immerhin ab 190 Euro. Nvidias Preisempfehlung liegt offenbar bei 150 US-Dollar, was umgerechnet inklusive Mehrwertsteuer (in US-Preisen nicht enthalten) knapp 175 Euro entspricht.
Dafür bekommt man eine kleine Grafikkarte mit 512 Shader-Kernchen aus der Turing-Generation und 4 GByte GDDR6-Speicher an 64 Datenbahnen. Heißt: Die GeForce GTX 1630 ist ein Low-End-Modell, das sich kaum zum Spielen eignet. Die Grafikkarte übernimmt die Bildausgabe, wenn der Prozessor keine integrierte Grafikeinheit hat. Darüber täuscht auch die recht hohe GPU-Taktfrequenz von bis zu 1785 MHz nicht hinweg. Obwohl Nvidia ein Powerlimit von 75 Watt angibt, reicht GTX-1630-Modellen der Strom über den PCI-Express-Steckplatz nicht aus – alle Herstellerkarten haben einen 6-Pin-Stromanschluss.
Anschlussseitig gibt es je einmal HDMI 2.0, Displayport 1,4 und DVI-D. Somit lassen sich zwei 4K-Monitore mit 60 Hertz betreiben.
Spezifikationen von Nvidias Einstiegs-Grafikkarten | |||
Grafikkarte | GT 1030 | GTX 1630 | GTX 1650 |
GPU | GP108 | TU117 | TU117 |
SMs / Shader-Kerne | 3 / 384 | 8 / 512 | 14 / 896 |
Boost-Taktfrequenz | 1468 MHz | 1785 MHz | 1590 MHz |
FP32-Rechenleistung | 1,13 TFlops | 1,82 TFlops | 2,85 TFlops |
Speicher | 2 GByte GDDR5 | 4 GByte GDDR6 | 4 GByte GDDR6 |
Interface | 64 Bit (48 GByte/s) | 64 Bit (96 GByte/s) | 64 Bit (192 GByte/s) |
TDP | 30 Watt | 75 Watt | 75 Watt |
Überzogene Preise in der Einstiegsklasse
Schon im Falle von AMDs Radeon RX 6500 XT waren wir der Auffassung, dass es sich eigentlich um eine 100-Euro-Grafikkarte handelte. Seitdem kam die nochmals langsamere Radeon RX 6400. Die GeForce GTX 1630 setzt noch eine Schippe obendrauf: Im Test von Techpowerup rendert das Nvidia-Modell durchschnittlich 38 Prozent weniger Bilder pro Sekunde als die RX 6400. Letztere ist derzeit ab 160 Euro verfügbar.
Viel Spaß hat man in 3D-Spielen allerdings mit keiner der drei Grafikkarten. Wer ein Modell zur Bildausgabe benötigt, sollte daher zu einem möglichst günstigen Modell greifen, etwa der GeForce GT 1030 ab immerhin 95 Euro.
(mma)