Gefälschte SSDs und Speicherkarten: Vorsicht beim Last-Minute-Geschenkekauf
Seit Jahrzehnten gibt es "Fake Flash", der Betrug hört nicht auf. Aktuell sind wieder viel zu billige SSDs, USB-Sticks und Speicherkarten im Umlauf.
Alle Jahre wieder gilt: Augen auf beim Kauf von Speichermedien. Insbesondere in Fernost sind unzählige Fälschungen unterwegs. Ganz vorn dabei: Aliexpress und Wish, aber auch westliche Plattformen wie Amazon und Ebay sind nicht gefeit. Beim Newcomer Temu finden sich ebenfalls gefälschte Speichermedien, allerdings scheint die Plattform vor allem bei SSDs zügiger Fakes zu entfernen.
Die Alarmglocken sollten sofort läuten, wenn der Preis zu gut erscheint, um wahr zu sein. Zudem gilt Vorsicht bei hohen Kapazitäten, die oftmals technisch noch gar nicht möglich sind. Extrembeispiele sind etwa USB-SSDs mit 128 TByte Speicherplatz für nicht einmal 45 Euro. 8-TByte-Modelle sind technisch möglich, sind aber selbst mit den besten Weihnachtsrabattaktionen nicht für 54 Euro zu haben.
Als Faustregel gilt: NAND-Flash ist auch in Südostasien nicht viel günstiger als in Deutschland. Die günstigste 8-TByte-SSD (ab 537,22 €) kostet hier ein Vielfaches.
Fake-Speicherkarten prominent beworben
Neben USB-Sticks sind auch SD- sowie microSD-Speicherkarten beliebte Speichermedien für Fälschungen. Solche gibt es auch bei Temu: Die Scheinpreise sind nicht ganz so verlockend wie bei Angeboten von Aliexpress & Co., trotzdem sollten um die 30 Euro für ein Terabyte stutzig machen. In Deutschland zahlt man mehr als doppelt so viel.
Bewertungen unter den Speicherkarten verstärken den Fälschungsverdacht: Manche Nutzer bestätigen niedrigere Kapazitäten um die 100 GByte. Die Medien gaukeln dem Betriebssystem nur einen größeren Speicherplatz vor und überschreiben dann alte Dateien, sobald der Speicher erst einmal belegt ist. Nutzer verlieren dann Daten. Temu bewirbt solche Kärtchen ganz vorn in den Suchergebnissen.
Wer schon SSDs, USB-Sticks oder Speicherkarten aus fragwürdiger Quelle gekauft hat und deren Echtheit überprüfen möchte, kann dafür das Tool H2testw anschmeißen. Es schreibt Zufallsdaten in die Zellen, bis das Laufwerk voll ist. Treten während des Prozesses Fehler auf, ist die Wahrscheinlichkeit für eine Fälschung oder einen Defekt hoch.
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(mma)