Gegen Krypto-Miner: Nvidia halbiert Hashrate der GeForce RTX 3060

Mit Treiberanpassungen will Nvidia die GeForce RTX 3060 für Krypto-Miner uninteressant machen. Zudem kommt die CMP-Serie speziell für solche.

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Im Bild: Inno3Ds P104-100 aus der 2017er-Mining-Generation, ebenfalls ohne Display-Anschlüsse.

Lesezeit: 2 Min.

In Zeiten stark steigender Kurse von Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum erlebt auch das sogenannte Mining einen erneuten Boom. Dabei berechnen Grafikchips oder Anwendungsspezifische integrierte Schaltungen (ASICs) Hashes zur Absicherung der Blockchain – wer auf den korrekten Hash-Wert eines neuen Blockes kommt, erhält einen Krypto-Coin als Belohnung.

Insbesondere im Falle von Ethereum setzen große Mining-Farmen auf Tausende Grafikkarten, um die Chancen auf eine solche Belohnung zu steigern. Das geht zulasten von PC-Spielern, die nicht mehr an bezahlbare Modelle kommen. Um dem entgegenzuwirken, will Nvidia laut Ankündigung die Mining-Leistung der kommenden GeForce RTX 3060 halbieren.

Dabei soll der Treiber Mining-Software erkennen und beim Einsatz die Rechenleistung beschränken. Das funktioniert nur bei der GeForce RTX 3060, weil das Modell noch nicht erhältlich ist und folglich noch keinen Treiber mit offizieller Unterstützung erhalten hat. Für alle anderen Modelle sind seit Monaten GeForce-Treiber verfügbar, sodass Miner bei einer Beschränkung schlicht auf eine alte Version setzen könnten.

Gleichzeitig startet Nvidia die Cryptocurrency Mining Processors (CMP), also spezielle Ableger der GeForce-RTX-3000-Serie, die nur an Miner gehen sollen. Wie im Jahr 2017 bei der P100-Serie kommen die CMP-Modelle ohne Bildausgänge daher, sodass sich diese einzig als Beschleunigerkarten, nicht aber zum Spielen eignen.

Sie nutzen die gleichen Grafikchips wie die GeForce-Grafikkarten, kommen aber größtenteils mit niedrigeren Taktfrequenzen und Powerlimits daher, laufen also effizienter. Laut Nvidia seien diese GPUs nicht für GeForce-Grafikkarten qualifiziert und würden zusätzliche Kontingente schaffen – Details nennt die Firma nicht. Die Namen 90HX, 50HX, 40HX und 30HX sind an die Hash-Raten beim Schürfen von Ethereum angelehnt. Die 90HX mit 86 Megahashes pro Sekunde erinnert an die GeForce RTX 3080.

Grobe Spezifikationen der CMP-Karten. Sie nutzen wie die GeForce-Serie RTX 3000 Ampere-Grafikchips.

(Bild: Nvidia)

Partnerhersteller sollen die ersten Modelle noch in diesem Quartal verkaufen. Die 90HX und 50HX folgen im zweiten Quartal 2021. Preise sind noch nicht bekannt.

[Update, 18.02.21, 19:20 Uhr:] Laut Nvidia kommen bei den CMP-Modellen GPUs zum Einsatz, die sich nicht für GeForce-Grafikkarten eignen sollen. Wir haben die Meldung entsprechend angepasst. (mma)