Gegen Microsoft und Sam Altman: Elon Musk zieht Klage gegen OpenAI zurück

Weil sich OpenAI angeblich nicht mehr an eine Gründungsvereinbarung hält, hat Elon Musk im Frühjahr eine Klage eingereicht. Die zieht er jetzt wieder zurück.

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Elon Musk

(Bild: photosince/Shutterstock.com)

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Elon Musk lässt die Klage gegen OpenAI fallen, das geht aus einem bei Gericht eingereichten Dokument hervor. Gründe für die Entscheidung werden darin nicht genannt. Der Schritt erfolgt nur einen Tag nach heftiger Kritik des US-Milliardärs an einer Kooperation von Apple mit dem KI-Unternehmen. Laut CNBC hat das Gericht in San Francisco für den heutigen Mittwoch eine Anhörung angesetzt, um darüber zu entscheiden, ob der Bitte um Zurücknahme der Klage Folge geleistet werden soll. Mit der Klage wollte Musk angeblich erreichen, dass sich OpenAI wieder an die Gründungsvereinbarung hält und eine "AGI zum Wohle der Menschheit entwickelt und nicht zum persönlichen Vorteil". Von diesem Ziel sei nach dem Milliarden-Deal mit Microsoft abgewichen worden.

Der US-Milliardär hat die Klage Anfang des Jahres eingereicht, gerichtet war sie hauptsächlich gegen OpenAI-Chef Sam Altman. Musk war 2015 Mitbegründer von OpenAI, hat sich dann aus dem Projekt zurückgezogen, bevor daraus jenes gewinnorientierte Unternehmen geworden ist, das inzwischen im Zentrum des KI-Hypes steht. Musk hatte behauptet, die angestrebte AGI (für "Artifical General Intelligence", also eine KI-Technik, die dem Menschen überlegen ist) sei die vielleicht "größte existenzielle Bedrohung, der wir heute gegenüberstehen". OpenAI gehe es bei der Arbeit nicht mehr um das Wohl der Menschheit, sondern um maximale Gewinne. Die Klage bezichtigte Altman unter anderem des Vertragsbruchs, unlauteren Wettbewerbs und der Verletzung treuhänderischer Pflichten.

OpenAI hat die Vorwürfe zurückgewiesen, ein Top-Manager hat gar unterstellt, dass sie eher auf Musks Bedauern zurückgingen, nicht mehr Teil des Projekts zu sein. Der hat inzwischen mit xAI ein eigenes KI-Unternehmen, das in Konkurrenz zu OpenAI steht. Die Klage selbst stand laut CNBC auf wackeligen Füßen, weil die angeblich gebrochene Gründungsvereinbarung gar kein formales, von allen Beteiligten unterzeichnetes Dokument gewesen ist. Außerdem habe Musk den Großteil der Klage dafür benutzt, die Welt an seine eigene Rolle bei der Gründung von OpenAI zu erinnern. Es habe sich also eher um eine Eigenwerbung gehandelt, zitiert das US-Portal einen Experten. Die Zurücknahme scheint diese Einschätzung jetzt zu bestätigen. Musk selbst hat sich bisher nicht geäußert.

(mho)