OpenAI sieht Elon Musks Ego als Grund für Klage
Laut internen E-Mails von OpenAI sieht das Unternehmen die Klage von Elon Musk als gegenstandslos an. Es gehe vielleicht eher um dessen Ego.
Der für Strategiefragen zuständige Top-Manager Jason Kwon widersprach unter anderem Musks Behauptung, OpenAI werde faktisch vom Großinvestor Microsoft kontrolliert. Die Vorwürfe gingen vielleicht auf Musks Bedauern zurück, nicht mehr bei OpenAI involviert zu sein, stichelte Kwon laut Berichten des Finanzdienstes Bloomberg und der Nachrichtenwebseite Axios.
In einer zweiten E-Mail ruderte Kwon jedoch etwas zurück, wie Bloomberg berichtet. Demnach bezeichnete Kwon Musk als "einen seiner Helden", er vermisse ihn als Person, die auch mit anderen Firmen in Konkurrenz getreten sei, um die Entwicklung von Technologien voranzutreiben. Öffentlich äußerte sich OpenAI bisher nicht zu der Klage, auf eine Anfrage von Bloomberg wollte das Unternehmen auch zu den dort zitierten internen E-Mails keine Stellung beziehen.
Musk eskalierte mit dem Vorstoß seine Fehde mit OpenAI und Firmenchef Sam Altman. Im Kern geht es darum, dass die 2015 von Musk mitgegründete Firma OpenAI von dem vereinbarten Weg abgekommen sei, ein nicht auf Profit ausgerichtetes Unternehmen zu sein, dessen Forschung zu Künstlicher Intelligenz der Menschheit zugutekommen sollte.
Jetzt profitiere vor allem Großinvestor Microsoft davon, hieß es in der am Donnerstag in San Francisco eingereichten Klage. Das sei eine "eklatante Verletzung" der ursprünglichen Gründungsvereinbarung. Musk, der bei OpenAI nach wenigen Jahren ausschied, kritisiert OpenAI und Altman schon lange. Er selbst gründete im vergangenen Jahr eine eigene KI-Firma mit dem Namen X.AI, deren Chatbot Grok mit ChatGPT konkurriert. Kwon widersprach "Axios" zufolge am Freitag auch Musks Darstellung, dass die aktuelle KI-Technologie GPT-4 bereits eine Form sogenannter allgemeiner Künstlicher Intelligenz sei.
So wird KI-Software bezeichnet, die nicht nur einzelne eng gefasste Aufgaben besser als Menschen erledigen kann, sondern ihnen generell überlegen ist. Nach den internen Regeln von OpenAI dürfte Microsoft keinen Zugang zu Technologie der Firma mit allgemeiner Künstlicher Intelligenz bekommen.
(nie)