Wegen "Apple Intelligence": Elon Musk droht, iPhones aus Firmen zu verbannen

Auch Apple setzt jetzt auf KI und will verschiedene Funktionen teils eng in iOS integrieren. Ein einflussreicher US-Milliardär hat das scharf kritisiert.

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Elon Musk

(Bild: Frederic Legrand - COMEO/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Kurz nach der Ankündigung, gängige KI-Funktionen in die Betriebssysteme zu integrieren und auf iPhones eng mit Siri zu verzahnen, hat der US-Milliardär Elon Musk gedroht, die Mobiltelefone aus seinen Unternehmen zu verbannen. Musk ist CEO von Tesla, SpaceX und dem Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter). Auf letzteren hat er Apples Vorgehen als "inakzeptablen Sicherheitsverstoß" bezeichnet und erklärt, dass iPhones dann an den Eingängen abgegeben werden müssten. Während Musk dabei aber offenbar davon ausgeht, dass der KI-Konzern OpenAI im Zuge der Kooperation mit Apple Zugriff auf alle Inhalte der iPhones bekommt, wurde bei der Vorstellung mehrfach versichert, dass vor der Übermittlung von Daten gefragt werde und viele Funktionen komplett lokal ausgeführt werden.

Apple hatte am Montagabend zum Auftakt der diesjährigen Entwicklerkonferenz WWDC "Apple Intelligence" angekündigt. Verschiedene KI-Modelle sollen dafür direkt auf dem lokalen Gerät oder extrem abgeschirmt in der Cloud zum Einsatz kommen, um etwa Fotos nachzubearbeiten, E-Mail-Texte in einem bestimmten Stil umzuschreiben oder KI-Bilder für eine Präsentation zu generieren. Die Technik soll dafür unter Umständen auch auf bestehende Daten zugreifen können, um kontextbasiert vorzugehen. Mehrfach wurde bei der Präsentation versichert, dass Apple dabei keinen Zugriff auf die Daten erhält, technische Details zur Umsetzung dieses Versprechens stehen aber noch aus. Zumindest Elon Musk hat sich seine Meinung aber trotzdem schon gebildet.

In einer Reihe von Kurzmitteilungen hat Musk die Ankündigungen von Apple umgehend kritisiert. Apple-Chef Tim Cook persönlich hat er dabei aufgefordert, die "unheimliche Spyware" zu stoppen. Auch explizite Hinweise darauf, dass lediglich für spezifische Anfragen nötige Daten nach vorheriger Bestätigung durch den Benutzer oder die Benutzerin an OpenAI und ChatGPT geschickt würden, hat er brüsk zurückgewiesen und gefordert, die Anwendung dann einfach in einer App zu belassen. Zwischenzeitlich hat Musk, der mit xAI auch ein eigenes KI-Unternehmen führt, außerdem behauptet, dass sich seine Firmen gezwungen sehen könnten, ein eigenes Smartphone mit eigener KI-Technik entwickeln zu müssen. Gegenüber Reuters haben weder Apple noch OpenAI zu Musks Kritik Stellung genommen.

(mho)