Gegen Spyware: Blockierungsmodus kommt auf die Apple Watch

Wer auf seinem iPhone den "Lockdown Mode" aktiviert, schützt damit künftig auch eine gekoppelte Apple Watch. Der Modus ist mit watchOS 10 und iOS 17 verfügbar.

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Aktivierung des Lockdown-Modus auf iPhone und Apple Watch

Der Lockdown-Modus sichert bereits seit letztem Jahr iPhones ab. Künftig sperrt er auch mögliche Einfallstore für Cyberattacken auf der Apple Watch.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Apple eine Schutzfunktion vorgestellt, die iPhone, iPad und Mac vor Angriffen mit Spyware schützen soll. Im sogenannten Blockierungsmodus (englisch „Lockdown Mode“) sperren die Geräte bestimmte Inhalte und lassen sich so zwar unbequemer, dafür deutlich sicherer bedienen. Wie der Hersteller bereits angekündigt hat, hält der Modus künftig auch auf der Apple Watch Einzug. Die Funktion ist in den Entwickler-Betas von iOS 17 und watchOS 10 verfügbar.

Der Lockdown-Modus ist standardmäßig deaktiviert, Nutzerinnen und Nutzer müssen ihn unter "Einstellungen > Datenschutz und Sicherheit > Blockierungsmodus" selbst aktivieren, nach einem Neustart greifen die Schutzmaßnahmen. Neu ist, dass ein iPhone nun auch eine gekoppelte Apple Watch in den Blockierungsmodus versetzt, sobald man diesen für das Telefon aktiviert. Dazu muss auf den Geräten iOS 17 und watchOS 10 installiert sein.

Derzeit lässt sich der Modus nicht in den Einstellungen von watchOS ein- oder ausschalten. Es ist unklar, ob die Funktion in Zukunft dort zu finden sein wird oder ob Apple sie weiterhin an das gekoppelte iPhone knüpft.

Den Blockierungsmodus hat Apple mit iOS und iPadOS 16 sowie macOS 13 Ventura eingeführt. Da er viele Inhalte und Funktionen sperrt, richtet er sich nicht an normale Nutzer, sondern an Personen, die im Fokus von Kriminellen stehen und potenziell Opfer von Cyberangriffen werden könnten, wie Prominente, Journalisten, Aktivisten oder Regierungsmitarbeiter.

Im Blockierungsmodus wird die Funktionalität des iPhones stark eingeschränkt, um die Angriffsfläche zu verringern: So brauchen Webseiten im Browser unter Umständen länger zum Laden und zeigen nicht alle Inhalte an, beispielsweise können Grafiken fehlen oder individuelle Fonts durch andere Schriften ersetzen werden. Bei iMessage blockiert der Modus Anhänge, Link-Vorschauen werden nicht angezeigt. Bei Apples Konferenzsoftware FaceTime werden eingehende Anrufe abgewiesen, wenn man mit der betroffenen Person zuvor keinen Kontakt hatte. SharePlay ist ebenfalls nicht verfügbar. In der Fotos-App werden etwa geteilte Alben entfernt und neue Einladungen abgewiesen. Auch Einladungen zu Apple-Diensten wie Home werden blockiert.

Der Blockierungsmodus verhindert außerdem, dass Konfigurationsprofile für die Geräteverwaltung installiert werden können. Zudem kann man ein so abgesichertes Gerät nur mit einem anderen Computer verbinden, wenn man es entsperrt. Telefonanrufe und Textnachrichten sowie Notrufe funktionieren trotz aktiviertem Blockierungsmodus weiterhin. Apple will diesen Modus kontinuierlich weiterentwickeln.

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(hze)